Zwischen Betriebsgebiet Süd und dem Ortszentrum werden jetzt die Leitungen verlegt. (Ein Bericht von Peter Strauß)
Lauterach. “Pipelinebau” in Lauterach – seit Ende August wird nicht nur am Rande des Betriebsgebiets Süd emsig am Bau des Nahwärmekraftwerks gebaut, auch auf der Strecke von diesem Heizwerk bis ins Zentrum der Marktgemeinde sind die Kleinbagger aufgefahren, schaffen Spezialtransporter Leitungsrohre heran und werden gleichzeitig (wenn man ohnehin schon Straßen aufreißen muss) Kanal- und Wasserleitungen erneuert.
Eine neue Variante
Exakt 100 vom Land geförderte Biomasse-Heizwerke sind bereits in Betrieb, in einigen weiteren Gemeinden sind Anlagen im Bau und doch ist es in Lauterach “etwas anderes”, denn hier wird für den Klimaschutz nicht nur nachwachsende Energie genutzt, sondern auch Abwärme für Heizzwecke eingesetzt. Abwärme, die im Styroporwerk der Firma Flatz-Verpackungen bisher großteils ungenutzt bleiben musste. Die Firma Flatz ist deshalb gemeinsam mit der Gemeinde Lauterach, i+R Schertler-Alge, Intemann und der Raiffeisenbank am Bodensee im Boot, um in einer ersten Ausbaustufe vor allem öffentliche Gebäude mit Heizenergie zu versorgen. Natürlich haben aber auch private Nutzer entlang der “Wärmepipeline” die Möglichkeit, sich einzuklinken. Da ein großer Teil der Wärme aus den Produktionsanlagen der Firma Flatz eingespeist wird, “hatten wir einige Probleme, unser Nahwärme-Heizwerk den Kriterien der Landesförderung anzupassen”, so Bürgermeister Elmar Rhomberg.
Förderungen
Das Land unterstützt derartige Projekte nämlich nur mit dem Nebeneffekt der Biomassenutzung, die wiederum eine entsprechende Waldnutzung voraussetzt. “Lauterach hat aber kaum Wald und deshalb war es nicht einfach, den Vorgaben des Landes zu entsprechen”, räumt Rhomberg ein. “Jetzt sieht es aber so aus, als könnten wir den in den Richtlinien geforderten Anteil an Biomasse aufbringen”, so Rhomberg. Landesförderung für das Projekt ist auch vonnöten, damit sich die Nahwärme rechnet. “Wir sparen zwar beim Heizmaterial, aber dafür müssen wir eine außergewöhnlich lange Zuleitung finanzieren”, gibt Rhomberg zu bedenken. Für die Firma Flatz steht die Sinnhaftigkeit des Projekts außer Frage. “Für unseren Betrieb ist dieses Projekt sehr interessant, da wir derzeit etwa die Hälfte der Abwärme ungenutzt in die Luft verpuffen lassen”, meint Hans-Peter Flatz.
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