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„pingeb.org“ auch in Lustenau

Brandon Adams, Gernot Erne, Kurt Fischer, Andreas Liebhart, Martin Grabher und die kleinen Autoren Frieda und Emil Schmalfuß bei der Präsentation. (v. l.)
Brandon Adams, Gernot Erne, Kurt Fischer, Andreas Liebhart, Martin Grabher und die kleinen Autoren Frieda und Emil Schmalfuß bei der Präsentation. (v. l.) ©A. Serra
Mehrfach ausgezeichnetes Netzkulturprojekt im „W*Ort“ präsentiert.

Lustenau. Beim Rathaus-Eingang, bei der Raiba und an anderen Plätzen und Gebäuden sticht seit Kurzem ein kleiner gelber Sticker ins Auge des Betrachters. Wenn man den Sticker scannt, gelangt man auf E-Books, Songs oder andere künstlerische Objekte. „pingeb.org“, das mehrfach ausgezeichnete Netzkulturobjekt, ist neu in Vorarlberg in Lustenau und Dornbirn gestartet. Im November präsentierte die Raiffeisenbank Im Rheintal das neue Netzkulturprojekt „Projekt Ingeborg“ – kurz „pingeb.org“ im „W*Ort“. Die Idee des Projekts: Regionalen Künstlern eine Plattform bieten, auf der sie sich und ihre Werke, Songs oder Texte der Öffentlichkeit präsentieren können. Das Besondere dabei: In Lustenau und Dornbirn sind an öffentlichen Plätzen auffallende gelbe Sticker platziert. Mit dem Scannen dieser Sticker holen sich Interessierte E-Books und Songs auf ihr Smartphone.

Die heimische Kunstszene fördern, das Kunstschaffen und die Künstler dahinter „sichtbar“ machen – das sind die erklärten Ziele hinter dem Projekt. Andreas Liebhart, Projektverantwortlicher der Raiffeisenbank, gibt einen Einblick in das Projekt: „Der Weg zu den Werken der Kunstschaffenden ist dabei ganz einfach: Über eine Karte auf der Website oder durch das ‚pingeb.org‘-App erfahren Interessierte, wo sich die gelben Kleber befinden. Die nächsten Schritte sind das NFC-Handy an den Sticker halten oder den darauf abgebildeten QR-Code scannen. Auf dem Gerät öffnet sich dann automatisch eine mobile Website, auf der die Texte oder Songs abrufbar sind.“ Möchten Hörer und Seher das Werk herunterladen, kommen sie mit einem weiteren Klick auf entsprechende Onlineshops. „Ziel ist es, die Vorarlberger Kulturszene zum Gesprächsthema zu machen sowie den Künstlern eine Plattform zu bieten und beim Absatz ihrer Werke zu helfen“, informiert Gernot Erne, Vorstand der Raiffeisenbank Im Rheintal das Engagement für das Kulturprojekt.

Wöchentlich wechseln die Werke, die über die gelben Sticker abrufbar sind. Den Auftakt machen Texte, die Kinder, Jugendliche und Lernwillige des gemeinnützigen Vereins „W*ORT“ in Lustenau geschrieben haben. „Das Projekt fördert den Spaß an der Entdeckung von Kunst, da passt es wunderbar, dass Lustenauer Jugendliche und Mitglieder des Vereins ‚W*ORT‘ zum Startschuss des Projekts ihre geschriebenen Werke einer breiten Öffentlichkeit präsentieren dürfen“, freut sich Bürgermeister Kurt Fischer.

30 Sticker verteilt

Wo die anfangs etwa 30 Sticker in Lustenau und Dornbirn angebracht sind, ist auf der Website vorarlberg.pingeb.org und in der Smartphone-App nachzulesen. „Wir planen, das Projekt mit unbegrenzter Laufzeit mittelfristig auf regionaler Ebene zu verankern. Das Besondere ist, dass jeder kostenlos Zugang zu regionalem Kulturgut hat“, so Erne und ergänzt: „Wir bieten den Künstlern damit einen Weg, ihre Werke in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Das Spezielle daran: Die Kunstinteressierten müssen einen bewussten Akt setzen, um an die Inhalte zu gelangen. Interessierte regionale Künstler, die am Projekt teilnehmen wollen, können sich sehr gerne unter pingeborg.vorarlberg@gmail.com melden – wir sind ständig auf der Suche nach neuen Inhalten, die wir der Öffentlichkeit präsentieren können“.

Technik meets Kultur

Begonnen hat „pingeb.org“ bereits 2012 in Klagenfurt. Die Initiatoren Bruno Hautzenberger und Georg Holzer fragten sich, was man mit der in Österreich entwickelten Near-Field-Communication-Technik (NFC), die in vielen Smartphones (außer iPhones) integriert ist, machen kann. Ihre Idee, Technik mit Kunst und Kultur zu verbinden und nicht nur einfach eine Website mit Downloads zu Verfügung zu stellen, kam sehr gut an. Mittlerweile läuft das Projekt bereits in Graz, Klagenfurt, Salzburg, Villach und Vorarlberg. Die deutsche Stadt Weimar soll folgen. Finanziert wird pingeb.org ausschließlich durch Mittel der Gründer sowie aus Preisen von Wettbewerben. „Wir freuen uns über die Teilnahme zahlreicher Kunstinteressierter. Wer pingeb.org zusätzlich aktiv unterstützten will, kann das tun: Einfach über die Website kostenlos einen gelben Sticker bestellen und an einem öffentlichen Ort anbringen“, erklärt Liebhart.

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