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Piloten-Streik der Eurowings endet am Mittwoch

Vorerst soll es keine neuen Piloten-Streiks bei der Eurowings geben.
Vorerst soll es keine neuen Piloten-Streiks bei der Eurowings geben. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Derzeit können Kunden der Eurowings können nach drei Tagen aufatmen: Vorerst soll es keine neuen Streiks bei den Piloten geben.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und das Management von Eurowings nähmen die Tarifverhandlung wieder auf, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Airline und der VC am Donnerstag. Der planmäßige Betrieb werde am Donnerstag wieder aufgenommen. "Das ist vor allem für alle Eurowings-Kundinnen und -Kunden eine gute Nachricht.", hieß es in der Mitteilung.

Piloten-Streik der Eurowings endet am Mittwoch kurz vor Mitternacht

Der Streik der Piloten endet am Mittwoch, wie angekündigt kurz vor Mitternacht. Am dritten Streiktag seien rund 300 von etwa 500 geplanten Flügen und damit etwas mehr als an den beiden Tagen zuvor gestrichen worden, erklärte ein Sprecher von Eurowings. Mehr als 20.000 Passagiere waren davon jeden Tag betroffen. Auch einige Flüge von und nach Österreich fielen aus.

Gewerkschaft fordert Entlastung für Eurowings-Piloten

Nach Darstellung der Gewerkschaft sind die 800 Eurowings-Piloten bei der Arbeitsbelastung "am Limit". Daher sei eine Entlastung dringend geboten. Die VC fordert unter anderem, die maximale Wochenarbeitszeit um fünf auf 50 zu verringern. Eurowings bot drei Stunden. Die VC wollte 14 zusätzliche freie Tage, während Eurowings zehn anbot. Auch bei der Verlängerung der Ruhezeiten und der Verkürzung der maximalen Flugdienstzeiten kamen die Tarifparteien auf keinen gemeinsamen Nenner.

In dem Arbeitskampf versuchte Eurowings zwar, die streikbedingten Lücken mit Personal und Flugzeugen von Partnerfirmen zu stopfen. Das gelang zuletzt aber immer schlechter: Zu Wochenbeginn fiel etwa jeder zweite Flug von Eurowings Deutschland aus. Am Mittwoch lag der Anteil bei zwei Dritteln.

Eurowings-Finanzchef spricht von Millionenverlust für Airline

Der Streik kostete die Firma nach Angaben des Managements jeden Tag einen zweistelligen Millionenbetrag. Das bedrohe auch Arbeitsplätze, warnte Finanzchef Kai Duve. Dass die Gewerkschaft ausgerechnet jetzt, da man nach einem schwierigen Sommer wieder im Aufschwung sei, für Frust unter Reisenden und finanziellen Ballast sorge, sei unverständlich. Die Gewerkschaft habe "Maß und Mitte" verloren, kritisierte Duve. In einem offenen Brief forderte die Firmenspitze die Gewerkschaft auf, den Streik abzubrechen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Als die Gewerkschaft nicht reagierte, teilte die Geschäftsführung am Dienstag mit, dass die Wachstumspläne für das kommende Jahr gestoppt würden: Man werde weniger Maschinen als bisher geplant haben. Neueinstellungen und Kapitänsbeförderungen werde es vorerst nicht geben. Die Gewerkschaft schüttelte darüber den Kopf. Das sei eine nicht sachgerechte "Eskalationsrhetorik", sagte VC-Sprecher Matthias Baier. Wachstum sei nie Teil der Verhandlungen gewesen.

Beide Seiten vereinbaren vor Verhandlungen Stillschweigen

Mit der gemeinsamen Ankündigung, die Verhandlungen wiederaufzunehmen, stehen nun die Zeichen erstmal auf Entspannung. Ein Verhandlungstermin wurde zunächst nicht bekannt. Nach den öffentlichen Unmutsbekundungen wollen die Tarifpartner wohl mit kühleren Köpfen hinter verschlossenen Türen sprechen. In der Mitteilung hieß es: "Über die Inhalte der weiteren Gespräche haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart."

Und die Entscheidung, die Wachstumspläne abzuspecken: War das ein Druckmittel, das nun doch nicht umgesetzt wird? Auf diese Frage sagte ein Eurowings-Sprecher, die Geschäftsführung habe die Entscheidung getroffen, und sie bestehe weiter.

(APA/Red)

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