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Piaf, Brel, Maria Bill - ein geniales Trio

Publikumsliebling Maria Bill sang Chansons von Edith Piaf und Jacques Brel.
Publikumsliebling Maria Bill sang Chansons von Edith Piaf und Jacques Brel. ©G. Brandenstein (über Veranstalter)
Publikumsliebling Maria Bill begeisterte erneut auf der Kulturbühne AmBach.

GÖTZIS Der Musikladen machte es wieder einmal möglich, eine ebenso bedeutende wie beliebte österreichische Künstlerin (mit Schweizer Wurzeln) zu präsentieren – Maria Bill.

Sie sang Chansons von Edith Piaf und Jacques Brel, in Götzis nicht zum ersten Mal, jedoch immer aufs Neue faszinierend für ihre Fans aus allen Generationen. Maria Bill, die heuer einen runden Geburtstag feiert, ist seit 1978 in Österreich an allen großen Bühnen engagiert gewesen mit herrlichen Rollen wie Salome Pockerl, Sally Bowles oder Mutter Courage, war ein früher Austropop-Star und erlangte größte Popularität durch die Rolle (1982) als Edith Piaf, in deren Haut sie unheimlich echt schlüpfte und mit deren Chansons mit dunkel-rauem Timbre unzählige Menschen begeisterte. Im Jahr 2014 erhielt Maria Bill den Ehrentitel Kammerschauspielerin.

Zwei Säulenheilige des europäischen Chansons im letzten Jahrhundert, die Französin Edith Piaf (1915-1963) und der Belgier Jacques Brel (1929-1978) begleiten in den  letzten Jahrzehnten die Schauspielerin und Sängerin Maria Bill. Als die Piaf mit schwarzem Kleidchen, blassem Gesicht, rotem Mund und schlichter Frisur, als Brel in schwarzem Anzug und wehendem Mantel, Schiebermütze und Männerkopf. Im ersten Teil des Abends Edith Piaf, nach der Pause Jacques Brel, immer jedoch mit exzellenter Musikbegleitung von Krzysztof Dobrek  (Meisterakkordeonist) und Michael Hornek (Klavier). Maria Bill verband vor allem die Piaf-Chansons spannend mit Episoden aus der Lebenstragödie des „Spatz von Paris“, bei Brel sprachen die herben Liebeslieder und die aggressive Gesellschaftskritik für sich selbst.

Maria Bill ist die Piaf

Seit Jahrzehnten gilt Maria Bill fast wie eine Inkarnation der großen kleinen Edith Piaf mit kränklichem, hinfälligem Körper, aber einer gigantischen, ausdrucksvollen Stimme. Die Piaf-Chansons präsentiert sie ident mit ihrem Vorbild, bis in die Fingerspitzen der ausdrucksvollen Hände; Liebesglück, Seelenschmerz  werden beklemmend real.  Und so erwartete man sehnsüchtig neben vielen anderen Liedern etwa die Hits „Mon Dieu“, die eindringliche Bitte an Gott, Ediths Geliebten, den tödlich verunglückten Boxer Marcel Cerdan doch für ein paar Tage ins Leben zurückzubringen; oder den innigen Weltschlager „La Vie en rose“; oder das rebellische Bekenntnis „Non, je ne regrette rien“ und  „Padam, Padam“, „Mylord“  usw.  Genial im Dienste von Piaf und Brel auch die phänomenalen Musiker auf den Tasten von Akkordeon und Klavier.

Von den energischer vorgetragenen Brel-Chansons seien das  berühmte „Amsterdam“,  der rasante „La valse“-Taumel oder der Brel-Klassiker „Ne me quitte pas“ erwähnt. Ein Abend voller Chanson-Perlen, geschenkt dem Publikum von der unvergleichlichen Maria Bill. SCH

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