Laut der in der Fachzeitschrift “Perception” veröffentlichten Studie konnten zwar 94 Prozent der Testteilnehmer erkennen, wenn ihre große Zehe berührt wurde. Beim zweiten, dritten und vierten Zeh wussten aber nur noch 57, 60 und 79 Prozent die richtige Antwort. Viele verwechselten zudem den zweiten mit dem dritten und den dritten mit dem vierten Zeh – nur bei der kleinen Zehe waren sie sich dann wieder sicher. Fast die Hälfte der 20 Probanden gab zudem spontan an, das Gefühl zu haben, dass eine ihrer Zehen “fehlt”.
Für viele neuropsychologische Erkrankungen charakteristisch
Die Erkenntnisse der Studie seien auch für die Medizin interessant, sagte Co-Autorin Nela Cicmil. Die Fehlbestimmung von Körperteilen – die sogenannte Agnosie – ist für viele neuropsychologische Erkrankungen charakteristisch. “Bisher war jedoch nicht bekannt, wie akkurat gesunde, junge Menschen ihre Zehen allein durch Berührung identifizieren können.”
Zehen: Auch gesunde Menschen können sich irren
Wenn sich aber schon gesunde Menschen bei der Identifizierung ihrer Zehen irren können, sollten diese Tests laut den Forschern künftig zur Diagnose von Hirnschäden nicht mehr eingesetzt werden. “Ein besseres Verständnis der Mechanismen des Gehirns, die hinter einfachen Irrtümern bei der Körperwahrnehmung stehen, können zudem zum Verständnis größerer Wahrnehmungsstörungen wie etwa bei Magersucht führen”, sagte Cicmil.
(APA)
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