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Pflege von Angehörigen mit Folgen für heimischen Arbeitsmarkt

Die Pflege von Angehörigen dünnt den Arbeitsmarkt aus.
Die Pflege von Angehörigen dünnt den Arbeitsmarkt aus. ©Pixabay (Sujet)
Eine Studie von EcoAustria, die von der ERSTE Stiftung in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass die Pflege von Angehörigen viele Erwerbstätige aus dem Arbeitsmarkt drängt. Familiärer Betreuungsbedarf führt oft zu Teilzeitarbeit, vorzeitigem Pensionsantritt, Altersteilzeit oder zum vollständigen Rückzug aus dem Erwerbsleben.

Vor dem Internationalen Tag der Pflege zeigt eine Mikrodatenanalyse, wie der Pflegebedarf von Eltern oder Schwiegereltern das Arbeitsverhalten ihrer Kinder beeinflusst. Kinder, die sich um pflegebedürftige Eltern kümmern, reduzieren häufig ihre Arbeitszeit oder verlassen den Arbeitsmarkt.

Pflege von Angehörigen Auslöser für Teilzeitbeschäftigung bis zu Rückzug aus dem Erwerbsleben - besonders bei Frauen

Besonders ausgeprägt sind laut Studie diese Effekte bei Frauen. Bei ihnen zeigt sich ein klarer Trend hin zu Teilzeitbeschäftigung und Altersteilzeit, um den steigenden Zeitkonflikten zwischen Beruf und Pflege gerecht zu werden. Männer hingegen weichen seltener in Teilzeitbeschäftigung und Altersteilzeit aus und zeigen in manchen Fällen sogar eine Ausweitung ihrer Erwerbstätigkeit - was auf haushaltsinterne "Substitutionseffekte" hindeutet.

"Pflege wird in Österreich zu einem großen Teil innerhalb der Familie geleistet. Das Problem dabei ist: Die damit verbundenen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden massiv unterschätzt", so EcoAustria-Direktorin Monika Köppl-Turyna in einer Aussendung. Hochgerechnet auf die betroffene Altersgruppe ergibt sich ein potenzieller Verlust von bis zu 9.200 Vollzeitäquivalenten, die dem Arbeitsmarkt durch Pflegeverpflichtungen entzogen werden könnten.

(APA/Red)

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