Pferdeklappe in Reutte: Gerettete Stute Blueberry lebt jetzt glücklich im Allgäu

Nach einem Weideunfall verlor Blueberry auf dem rechten Auge ihr Sehvermögen. "Unsicher und ängstlich kam die Stute zu uns", erinnert sich Nicole Mayrhofer, Leiterin der Pferdeklappe in Reutte. Nach monatelanger liebevoller Pflege hat die Appaloosa-Stute ihr Selbstvertrauen wiedergewonnen.

Zuneigung auf den ersten Blick
Mittlerweile meistert Blueberry ihren Alltag souverän. Das beeindruckte auch ihre neue Halterin, die sich bei ihrem Besuch in der Pferdeklappe sofort in sie verliebte und wenige Wochen danach adoptierte. "Ihr Wesen, ihr Temperament und ihre Lernfreude haben mich sofort begeistert", erzählt sie.
Happy End für Blueberry im Allgäu
Heute galoppiert Blueberry glücklich über die Wiesen im Allgäu und kuschelt in ihrem neuen Zuhause mit ihrem neuen Freund, dem "Pferde-Opa" Aprico. Auch er hat sie ins Herz geschlossen. "Blueberry bereitet mir jeden Tag Freude. Sie ist ein echter Glücksgriff", schwärmt die junge Frau.

Lebenslanger Schutz durch Österreichischen Tierschutzverein
Blueberrys Geschichte zeigt, wie wertvoll die Arbeit der Pferdeklappe ist: Sie gibt traumatisierten Pferden ihr Vertrauen zurück und vermittelt ihnen ein liebevolles Zuhause. "Wie alle unsere Schützlinge bleibt auch Blueberry ihr Leben lang unter dem Schutz des Tierschutzvereins", erklärt Hofleiterin Nicole Mayrhofer.

Optimale Bedingungen für Pflege und Training
Die Pferdeklappe verfügt über Stallboxen für bis zu 28 Pferde in Not, eine große Reithalle, einen Offenstall, Paddocks und 3,3 Hektar Weidefläche. Tagsüber leben die Pferde in Herden, nachts stehen sie sicher in den Boxen. Vom riesigen Shire Horse über Araber bis zu Ponys wird jedes Pferd vom engagierten Pflegeteam individuell betreut – von der Rettung über die medizinische und seelische Versorgung bis hin zur Vermittlung in ein neues Zuhause.

Sorge: Zahl der abgegebenen Pferde steigt
Ein trauriger Trend: Wegen der aktuellen Krisen und der allgemeinen Unsicherheit müssen immer mehr Menschen ihre Pferde abgeben. "Oft führen finanzielle Probleme, gesundheitliche Schwierigkeiten der Besitzer oder falsche Haltung dazu, dass die Pferde nicht mehr versorgt werden können. Für viele ist die Pferdeklappe dann die letzte Rettung – so wie für Shire Horse Georgie", erklärt Mayrhofer.

Notfall Georgie: Kampf gegen Hufkrebs
Das riesige Shire Horse Georgie kam stark abgemagert und mit Hufkrebs in die Obhut der Pferdeklappe. Nicole Mayrhofer berichtet: "Nach mehreren Tagen Behandlung in der Tierärztlichen Klinik Gessertshausen bekam sie Spezialbeschläge und Medikamente. Wir hoffen, dass sie wieder völlig gesund wird und schmerzfrei laufen kann." Ohne die Hilfe der Pferdeklappe wäre ein Leben ohne Leiden für Georgie kaum möglich gewesen.

Unterstützung rettet Pferdeleben!
Für den laufenden Betrieb benötigt die Pferdeklappe rund 35.000 Euro pro Monat, um Futter, Wasser, Tierarztkosten, Strom, Instandhaltung und Pflege der Tiere zu finanzieren. Jeder gespendete Euro kommt direkt den Pferden zugute. Vier Jahre engagierte Arbeit zeigen: Jedes gerettete Pferd zählt – und jede Spende kann Leben retten.

Mehr Infos unter: Pferdeklappe braucht Hilfe
Vier Jahre Pferdeklappe in Reutte
Seit der Eröffnung im Oktober 2021 betreibt der Österreichische Tierschutzverein in Reutte die einzige Pferdeklappe Österreichs. Seitdem konnten 143 Pferde gerettet werden – 112 davon haben bereits ein neues, passendes Zuhause gefunden.
Die Pferdeklappe bekommt laufend Anfragen, Pferden in Not zu helfen – die Warteliste ist mittlerweile lang.

Jeder Notfall wird vom Pflegeteam individuell geprüft. Die Pferde erhalten medizinische Erstversorgung, Pflege und Training. Eine Vermittlung erfolgt nur, wenn das neue Zuhause wirklich passt – nach einem persönlichen Kennenlernen und einer sorgfältigen Prüfung der Haltungsbedingungen. Auch nach der Vermittlung bleibt jedes Pferd weiter unter dem Schutz und im Besitz des Österreichischen Tierschutzvereins.
Die Versorgung der Tiere ist sehr aufwendig und kostspielig: Sie brauchen Futter, Pflege, tierärztliche Behandlungen und tägliche Betreuung. Die Pferdeklappe erhält keine staatliche Unterstützung und kann nur dank Spenden weiterarbeiten und den Pferden helfen.

(Red.)
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