Schatzsuche in der Pfarrkirche
Pfarrer Peter Haas, Eleonore Marte und Irmgard Fritsch informierten die Besucher über die Entstehung und die Entwicklung der Pfarre und des Kirchengebäudes. Das im barocken Stil errichtete Gotteshaus wurde während der unruhigen Zeit des Dreißigjährigen Krieges in den Jahren 1630 bis 1637 errichtet und dem Hl. Bartholomäus geweiht. Seit 1637 ist Übersaxen eine eigene Pfarre. Als Grund für die Abtrennung von der Mutterpfarre Rankweil wurde die weite Entfernung und die damit verbundene große Erschwernis für die Seelsorge genannt. Bestimmt nicht einfach war es für die Übersaxner zur damaligen Zeit, die Lebensgrundlage für einen eigenen Pfarrer zu schaffen.
Viele, teils verborgene Schätze
Die Kirche beherbergt eine Fülle von Schätzen und Kunstgegenständen, die teils wenig bekannt, kaum beachtet oder oft einfach übersehen werden. Dazu zählen etwa eine Schutzmantelmadonna von 1790, die in kaiserlicher Hoftracht des späten 18. Jahrhunderts (wie von Maria Theresia getragen) gefasst ist. Der Taufstein von 1635 hat ebenfalls nach der Innenrenovierung 2001 wieder einen würdigen Platz und eine sinngemäße Funktion erhalten. Erwähnenswert sind der aus einem Eichenstamm bestehende Opferstock im Vorzeichen, die von Übersaxner Tischlern hergestellten Seitenaltäre oder die Kassettendecke in der Seitenkapelle, die aus den Resten der ehemaligen Kirchentäfelung besteht. Eine Besonderheit sind auch die bunten Fenster im Presbyterium und im Kirchenschiff. Gestiftet wurden diese von wohlhabenden Kaufleuten aus Bregenz, Feldkirch und hauptsächlich von der Familie Bally (berühmte Schuhfabrikanten).
Schwarze Madonna als Dank für Asyl
Von den Einzelfiguren fällt besonders eine Kopie des Einsiedler Gnadenbildes – die schwarze Madonna auf. Vermutlich hat diese ein katholischer Priester mitgebracht, der in Zeiten der Französischen Revolution seine Heimat verlassen musste und im Pfarrhof in Übersaxen Asyl erhalten hat. Und auch eine weitere Besonderheit wusste Frau Eleonore Marte zu berichten: Die Kirche ist so ausgerichtet (geostet), dass genau zum Patrozinium, also am 24. August, das Sonnenlicht durch ein Fenster auf der Westseite auf den Hauptaltar fällt.
Abschluss im Pfarrhof
Im Anschluss an die Führung hatten die Gäste noch die Gelegenheit, die Kirche selbstständig zu besichtigen, die Stille zu genießen oder im Pfarrhof den Erzählungen von Pfarrer Peter Haas zu lauschen, der über die Rolle des Weines in der Bibel sprach. Und damit es nicht nur bei der Theorie blieb, wurden im Keller vier verschiedene Messweine verköstigt. EP
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