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Pfarr.Punkt soll Gisingen wieder zusammenrücken

Pfarrer Peter Willi ist glücklich über die Sanierung und Erweiterung des neuen "Pfarr.Punkts".
Pfarrer Peter Willi ist glücklich über die Sanierung und Erweiterung des neuen "Pfarr.Punkts". ©Tay Hagen
Interview mit Pfarrer Peter Willi über das abgeschlossene Großprojekt "Pfarr.Punkt".
Pfarr.Punkt (2022)

FELDKIRCH Erst kürzlich wurde das neue Pfarrheim auf den Namen “Pfarr.Punkt” getauft und feierlich eröffnet. Die Endphase der Pfarrheimsanierung war herausfordernd. Lieferschwierigkeiten bei einzelnen Produkten sowie die Teuerungswelle haben auch dieses Projekt nicht verschont. Nun spricht Pfarrer Peter Willi über einen erfolgreichen Abschluss und ein Gebäude, das Gisingen wieder zusammenrücken soll.

Wie kam es zur Entscheidung der finalen Umsetzung des Gebäudes?

Pfarrer Willi: Pandemie: Am Anfang stand eine große Frage im Raum: “Was machen? Es gab vier Optionen zur Umsetzung. Im Oktober 2019 hat der Pfarrkirchenrat den Entwurf einstimmig beschlossen. Es soll eine Sanierung und Erweiterung des bestehenden Pfarrheimes sein. Als im März die Pandemie ausbrach, kamen dann noch Teuerungen dazu. Wir sind aber mit einem “blauen Auge” davongekommen. Wir hatten eine wunderbare Zusammenarbeit mit dem Pfarrkirchenrat, Architekt Christian Lenz, Bauleiter Elmar Gmeiner, Bauamt und Finanzkammer der Diözese.

Sie haben von einer Teuerungswelle gesprochen: Wie teuer war das Projekt am Ende, und wie wurde es finanziert?

Pfarrer Willi: Insgesamt beliefen sich die Kosten für unseren neuen “Pfarr.Punkt” auf rund 2,5 Millionen Euro. Gut die Hälfte haben wir mit dem Baurecht eines 3000 Quadratmeter-Grundstücks zwischen der Tannen und Marienstraße an Swietelsky finanziert. Wir stellen den Grund für 99 Jahre (mit dem Baurechtzins) zur Verfügung, und sie dürfen es mit zwei Wohnimmobilien bebauen.

Was war Ihnen persönlich wichtig, was das neue Heim haben soll?

Pfarrer Willi: Ich durfte nach drei Jahren seelsorglicher Tätigkeit bereits viele Eindrücke sammeln und sehen, welche Bedürfnisse wir zu der Zeit abgedeckt hatten. Da war’s einfach wichtig, dass wir eine größere Räumlichkeit zur Verfügung haben müssen. Es sind auch einige optische Wünsche eingeflossen. Mir war es wichtig, dass das Gebäude warm und einladend wirkt. Mit der Erdwärme-Heizung und Photovoltaik-Anlage setzen wir nun auch auf erneuerbare Energien.

Wie kam es zum neuen Namen?

Pfarrer Willi: Das bisherige Pfarrheim ist wie ein neuer Bau, obwohl viel Bausubstanz erhalten geblieben ist. Zu einem „neuen“ Haus gehört ein neuer Name. Nach längerer Überlegung, welchen neuen Namen wir dem bisherigen und zugleich renovierten und um den Sebastiansaal erweiterten Gebäude geben könnten, kam Franziska Simma, unsere Designerin und Grafikerin, auf den Namen Pfarr.Punkt. Wir konnten uns damit rasch anfreunden.

Nach der Eröffnung wurde noch etwas feinjustiert. Was ist aktuell noch offen?

Pfarrer Willi: Wir haben echt viel positives Feedback über die Architektur des Gebäudes erhalten. Kürzlich haben wir von Obmann der Agrargemeinschaft Altenstadt ein schönes Kreuz bekommen, das sofort den perfekten Platz im “Raum Josef” erhalten hat. Im Fidelissaal unten sind auch neue Bebilderungen: Alte Aufnahmen von Gisingen, dazu hat Fotograf Josef Güfel alte Postkarten digitalisiert und hochskaliert. Was demnächst noch umgesetzt wird ist die elektrische Schiebetür beim Eingang, die mit dem Lift verbunden ist. Außerhalb der Öffnungszeiten kann man somit das WC verwenden und die anderen Räume bleiben abgeschlossen.

Werden der Sebastiansaal (bis 110 Personen) und der Fidelissaal (bis 40 Personen) bereits gebucht?

Pfarrer Willi: Das Anmieten der Räumlichkeiten ist für den Erhalt des Gebäudes ein wichtiger Bestandteil. Wir hatten hier schon Kirchenchorproben, eine Foto- und Videodokumentation über das Haus, Familienfeiern, Bildungsveranstaltungen, Hauseigentümer-Versammlungen und einige Weihnachtsfeiern von Vereinen sind geplant. Weitere Höhepunkte werden bestimmt das Weihnachtsmusical von “kisi” am 9. Dezember (18 Uhr), die Weihnachtsfeier der Stadt Feldkirch für Alleinstehende am 24. Dezember (17-20 Uhr, Anmeldung bei der Stadt oder Pfarramt) sowie der Vortrag “Wertschätzung, Kränkung und ihre Auswirkung im Leben” am 17. Jänner (19.30 Uhr) mit Reinhard Haller.

Und wie sieht’s mit eurer Weihnachtsfeier aus?

Pfarrer Willi (lacht): Unsere persönlich findet erst nächstes Jahr statt. Wir veranstalten immer unser traditionelles Schnitzelfest nach dem Roratesgottestdienst am Sebastiantag Ende Jänner.

“Mitanand. Füranand.” – steht überall geschrieben – was steckt für euch hinter diesem “Slogan”?

Pfarrer Willi: “Mitanand. Füranand” ist vom Motto zum Leitfaden für das ganze Haus geworden. Das Gebäude und die Menschen darin sollen das Miteinander und füreinander fördern – in einer Zeit in der doch die Einsamkeit und Individualismus zunehmen.

Vielen Dank für das Gespräch! TAY

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