Pfadfindergruppe feiert 60 Jahre

Am  6. Oktober 2013 konnte die Pfadfindergruppe Rankweil ihr 60-jähriges Bestehen mit einem großen Fest begehen. 

Rankweil. (koe)  Die feierliche Festmesse in der Basilika stand ganz unter dem Motto „Wege gehen”, was sich in den Gebeten, Gesängen und in der Predigt von Wallfahrtsseelsorger Walter H. Juen wiederfand. Elternratsobmann  Sepp Schwab freute sich dann, im großen Festzelt auf der Pfadiwiese neben vielen Pfadis, Eltern und Freunden auch Landesrätin Greti Schmid, die Bürgermeister von Rankweil, Klaus und Sulz,  Martin Summer, Werner Müller, Karl Wutschitz, die Vertreter der Landesleitung mit Präsident Peter Mück und Landesleiter Karl-Heinz Bonetti , sowie den Rankweiler Gruppenleitern Nicole Mayer und David Huber zu begrüßen.

Erfolgreiche Jugendarbeit
„Wir haben die 60 Jahre geschafft, weil wir Pfadfinder den Menschen in den Mittelpunkt stellen und zwei Gründe dazu maßgeblich beigetragen haben: Der Begeisterungsfaktor, der die notwendige Dynamik mitbringt und das Gemeinschaftsgefühl“, so Präsident Peter Mück. Bgm. Martin Summer freute sich, „dass die Gemeinschaft von 300 Kindern und Jugendlichen ein großes Stück mithalf, Rankweil lebenswert und liebenswert mit zu gestalten“. LR Greti Schmid überbrachte die Gratulation und den Dank des Landes. „60 Jahre sind nur eine Zwischenetappe, mit dieser Erfahrung geht es weiter mit Erfolg und ihr seid in Vorarlberg unverzichtbar und leistet ausgezeichnete Jugendarbeit, Gemeinschaft, Geborgenheit und soziales Engagement.“

Gründer Baden Powell
Pfadfinder – oft assoziiert man damit junge Menschen, die mit Halstuch und großem Hut durch die Wälder streifen und betagten Menschen als “Gute Tat” über die Straße helfen. Doch hinter der Organisation steckt weit mehr als reines Freizeitvergnügen. Das erste experimentelle Pfadfinderlager wurde 1907 von Robert Baden-Powell, einem britischen General, auf der englischen Insel Brownsea Island durchgeführt. Baden-Powell entwickelte aus den Erfahrungen dieses Lagers die Prinzipien der Pfadfinderbewegung in seinem 1908 erschienenen Buch „Scouting for Boys“, das bis heute ein wichtiges Grundlagenwerk für die Pfadfinderarbeit ist. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts breitete sich die Pfadfinderbewegung auf der ganzen Welt aus. In allen Pfadfinderorganisationen weltweit gilt ein Versprechen und Gesetz. Mit dem Gesetz lernen Kinder Werte kennen, die häufig für ihr späteres Leben prägend sind. Mit 38 Millionen Mitgliedern sind die Pfadfinder die weltweit größte internationale Kinder- und Jugendbewegung, die in über 216 Ländern auf allen Erdteilen und Kontinenten vertreten sind. In Vorarlberg sind über 4.500 PfadfinderIinnen in zahlreichen Ortsgruppen aktiv.

300 Pfadis in Rankweil
1946 kam die Pfadfinderbewegung auch nach Rankweil. Erwin Nohr, ein Pfadfinder aus Feldkirch, gründete die Rankweiler Pfadfindergruppe. Von französischen Besatzungssoldaten unterstützt, begann eine kleine Schar von Mitgliedern sich regelmäßig zu treffen. Doch die Nachkriegszeit brachte neben materieller auch ideelle Not mit sich. Die Menschen hatten Wichtigeres zu tun, als einen Verein am Leben zu erhalten. Auch die politischen Verantwortlichen verweigerten den Pfadfindern jegliche Unterstützung. Aus diesem Grund löste sich die Rankweiler Pfadfindergruppe 1953 kurzfristig auf. Doch es wären nicht die Pfadfinder, hätten sie nicht einen Weg gefunden, sich neu zu organisieren. Der ehemalige Feldkircher Pfadfinder und Rankweiler Arzt Hans Günther Himmer erweckte 1960 die Pfadfindergruppe Rankweil wieder zum Leben. Und so kam es, dass im Keller von Elternratsobmann Eugen Waller die Pfadfinder wieder ihre Treffen abhielten. Ende 1962 zog die Gruppe in das ehemalige „Musikhüsle“ der Bürgermusik Rankweil in der Sigmund-Nachbaur-Straße. Heute dürfen sie stolz auf zwei wunderschöne Heime sein. 



Publikationen
Zum 60. Geburtstag stellen sich die Rankweiler als die größte Pfadfindergruppe Vorarlbergs vor und fast 300 Kinder und Jugendliche werden von begeisterten LeiterInnen betreut. Die Highlights von 10 Jahren erfolgreicher Jugendarbeit wurden außerdem in einer eindrucksvollen Festschrift festgehalten, die regelmäßig  erscheinende „d’Mampfla“ gibt es in einer Sondernummer und besonders erwähnenswert ist, dass die zwei Leiterinnen Tanja Stopinski und Andrea Schlömmer einen neuen, umfassenden Wegweiser, ein Ausbildungshandbuch für Pfadis, in mühevoller Kleinarbeit herausgebracht haben. 

Moderne Schatzsuche
Ein buntes Rahmenprogramm mit  Filmvorführungen, Kinderbasteln, Stecklebrot backen, Fotoausstellung, Modeschau und die Vorstellung der neuen Pfadikleidung durften beim Geburtstagsfest neben einer perfekter Bewirtung nicht fehlen. Weiters gab es die Möglichkeit, alle Arten der Schnitzeljagd zu testen. Angefangen von der traditionellen Schnitzeljagt, Schnitzeljagd mit Kompass und Marschtabelle, Schnitzeljagd mit dem Smartphone mit eigens entwickelter App und natürlich ein Geocache luden Jung und Alt zum Mitmachen ein. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Bürgermusik Rankweil und die Band „Sound in a City”.