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Pets 2 - Kritik und Trailer zum Film

Der erste Teil von "Pets" war wie ein putziger, animierter Flauschball, der auf einer simplen Frage beruhte: Was machen unsere Haustiere, wenn wir in die Arbeit gehen? Die obligatorische Fortsetzung des Sommerhits 2016 deckt so ziemlich dasselbe Gebiet ab und ist an vielen Stellen witzig, macht aber einen Fehler: Hier werden drei Geschichten in einen Film gequetscht.

In der etwas überfüllten Fortsetzung des Animationsfilms aus dem Hause Illumination ("Ich - Einfach unverbesserlich") werden auf ein Neues die Marotten von Hunden, Katzen, Hasen und Meerschweinchen humoristisch verarbeitet.

Pets 2 - Kurzinhalt zum Film

Im ersten Film, der mehr als 875 Mio. US-Dollar einspielte, wurde die Welt von Max, einem treuen Jack Russell Terrier, auf den Kopf gestellt, als sein Frauchen einen sabbernden Neufundländer mit nach Hause brachte. Dieses Mal ist es ihr neugeborenes Baby, das in Max zuerst Eifersucht und dann einen fanatischen Beschützerinstinkt auslöst. An jeder Ecke von New York City sieht er Gefahren und wird zum Nervenbündel, das zum Tierarzt muss.

Dieses Mal wird er im Original von Patton Oswalt ("King of Queens") gesprochen, der nahtlos den in Ungnade gefallenen Louis C.K. ersetzt, weil der US-Komiker vor Kolleginnen zu Masturbieren angefangen hat. Das tangiert die deutsche Synchronfassung nicht, denn auch im zweiten Teil spricht "Tatort"-Star Jan Josef Liefers den nervösen Vierbeiner.

Alles andere ist auch gleich geblieben: Die flauschige Schoßhündin Gidget (Jella Haase/Jenny Slate) ist immer noch in Max verknallt, der sich inzwischen blendend mit Duke (Dietmar Bär/Eric Stonestreet) versteht; das manische Kaninchen Snowball (Fahri Yardim/Kevin Hart) leidet immer noch an Größenwahn, und Chloe, die fette, lakonische Hauskatze (Martina Hill/Lake Bell) betrachtet die Welt immer noch mit herrlicher Gleichgültigkeit.

Pets 2 - Die Kritik

Leider tut das Drehbuch von "Minions"-Autor Brian Lynch unter der Regie von Chris Renaud und Jonathan Del Val alles, um sie auseinanderzuhalten, und trennt alle Hauptstränge in separate Abenteuer, die im letzten Akt kaum zusammenpassen.

Max und Duke machen mit der Familie Urlaub auf einem Bauernhof und müssen sich mit dem robusten Rooster (Wolfgang Pampel/Harrison Ford) herumschlagen, einem alten Schäferhund, der keine Zeit für ihre städtischen Neurosen hat. Max bittet Gidget, während seiner Abwesenheit nach seinem Lieblingsspielzeug zu sehen, einem Quietschbienchen, das sie sofort in einer Wohnung voller Killer-Katzen verliert. Währenddessen will Snowball mit Hilfe einer Shih Tzu-Dame namens Daisy (Senna Gammour/Tiffany Haddish) ein Tigerjunges vor einem bösen, russischen Zirkusdirektor retten (so bleibt das Stereotyp des russischen Fieslings bestehen). Seine Aufgabe ist es, wie die der anderen, seine Ängste zu überwinden und seinen inneren Superhelden zu finden.

Wenn das alles tonal unzusammenhängend klingt, liegt das daran, dass es so ist. Anstatt sich zu einem vollständigen Film zu entwickeln, sind es im Wesentlichen drei separate Kurzfilme. Die Handlungen von Gidget und Max sind wirklich süß und witzig, wenn er von einem verrückten Truthahn verfolgt wird und sie lernen muss, wie man sich als Katze verhält: nur Trottel holen Bällchen! Die Nebenhandlung von Snowball fühlt sich allerdings so an, als wäre sie im falschen Film - obwohl seine Mätzchen wahrscheinlich die lautesten Lacher von den jüngsten Zusehern bekommen werden.

Ein anderes vertrautes Element ist der Soundtrack, der wiederum von Alexandre Desplat ("Grand Budapest Hotel", "Shape of Water") mit jazzigen Tönen komponiert wurde, die Scott Bradleys "Tom und Jerry"-Partituren aus den 40er- und 50er-Jahren ähneln. Eine der besten Sequenzen kommt zum Schluss. Wenn der Abspann läuft, bekommen wir eine Montage von echten Tierclips, die Inspiration standen. Dass einer der Höhepunkte ein paar YouTube-Videos sind, ist möglicherweise nicht das höchste Lob, aber es lässt sich damit eigentlich sehr nett die Zeit bis zum Start von "Toy Story 4" (15. August) vertreiben.

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

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