Personalmangel: Beim Café am See gibt es derzeit nur Eis

Bisher nur drei Bewerbungen

Die aktuelle Personalsituation beschreibt Bereuter gegenüber VOL.AT als "sehr schlimm". Auf die Stelleninserate hätten sich in 13 Wochen bis dato nur drei Personen gemeldet. Dabei handle es sich jedoch um Teilzeit-Mitarbeiter. Damit sei ihr nicht geholfen. Für ihr Lokal bräuchte sie zwei Mitarbeiter in Vollzeit: "Mit zwei Vollzeitbedienungen könnte ich Vollgas geben", sagt die Gastronomin.

Für den Eisschalter habe Bereuter mittlerweile eine Studentin gefunden, die sie und ihren Mann von Mittwoch bis Sonntag ein paar Stunden unterstützte. Hier fehle allerdings auch noch eine weitere Mitarbeiterin. "Es ist irgendwie ein toller, aber ein harter Job am Eisschalter", meint die Wirtin im VOL.AT-Gespräch. Für den Gastgarten suche sie zudem noch einen Mitarbeiter für Ausschank und Abwasch.

"Schöne Arbeitsstelle mit Seeblick"

Sie seien jedoch nicht die einzigen, die Fachpersonal suchen, so die Gastronomin. Durch Corona habe sich die Situation geändert: "Viele sind in eine andere Branche umgesiedelt, haben sich umschulen lassen", erklärt Bereuter. So habe man anders als in der Gastronomie am Wochenende frei. "Ich finde einfach, ich habe eine schöne Arbeitsstelle mit Seeblick", meint sie. Personal für den wetterabhängigen Saisonbetrieb zu finden, sei jedoch schwer. Die Mitarbeiter müssten flexibel sein, was ihre Arbeitszeiten angeht. Gezahlt werde über Kollektivvertrag, auch Bonus und Prämien gäbe es.

"Es ist wirklich schwierig"

Die Überlegung, weniger Tische mit nur einer Bedienung zu bewirten, habe es bereits gegeben, so Bereuter. "Das wäre machbar, aber da wären gewisse Stammgäste sehr beleidigt, wenn sie dann keinen Tisch haben." Am Wochenende war das Lokal geöffnet - allerdings mit an die Personalsituation angepassten Öffnungszeiten. Es gebe viel Verständnis bei den Gästen, aber: "Es ist wirklich schwierig. Jetzt ist Mitte Mai und du hast den Gastgarten grade viermal offen gehabt. Das schmerzt sehr, weil die Leute, die warten darauf."

Viele Gastronomen in Vorarlberg suchen derzeit händeringend nach Personal. Wie viele Lokale aufgrund akuten Personalmangels vorübergehen geschlossen bleiben, ist laut der Wirtschaftskammer Vorarlberg nicht bekannt. Viele Gastronomen würden dies gar nicht erst bei der Wirtschaftskammer melden. Zum Thema Personalsituation in der Branche war kürzlich der Bregenzer Gastronom und Wirtschaftskammer-Funktionär Stefan Köb zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".

(VOL.AT)

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