Wie oft es in den Spitälern in der Bundeshauptstadt zu Gewalttätigkeiten gegenüber Ärzten und Pflegekräften kommt, wird vom Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) nicht kommuniziert. Man wolle die Patienten nicht beunruhigen, hieß es am Donnerstag auf APA-Anfrage.
"Es geht nicht darum, etwas unter den Teppich zu kehren. Konkrete Zahlen könnten allerdings ein falsches Bild zeichnen. Es könnte der falsche Eindruck entstehen, dass man sich fürchten muss, wenn man ins Spital geht", argumentierte KAV-Sprecherin Marion Wallner.
Körperliche Übergriffe seien die Ausnahme
Im Großteil der Fälle gehe es um verbale Gewalt, körperliche Übergriffe seien die Ausnahme. Betroffen wären vor allem psychiatrische Abteilungen, "wo Patienten aufgrund ihres Gesundheitszustands oft nicht adäquat reagieren können", sagte Wallner. Mit Securitys und Video-Überwachung - beides gibt es laut Wallner in jeder Krankenanstalt zumindest "in besonders vulnerablen Bereichen" - habe man gute Erfahrungen gemacht. Das Hauptaugenmerk richtet man beim KAV auf Präventivmaßnahmen, "um Gewalt zu verhindern", wie Wallner betonte.
"Die bisherige Security ist nicht ausreichend", hielt dem Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, entgegen. Gegenüber der APA bekräftigte er seine Forderung, Spitäler gehörten "wie Gerichte gesichert". Das schließe Sicherheitsschleusen, Metalldetektoren und das Durchsuchen nach mitgebrachten gefährlichen Gegenständen mit ein, meinte Mayer.
Zustand des Kardiologen ist stabil
Der Zustand des niedergestochenen Kardiologen hat sich unterdessen weiter stabilisiert. "Es geht ihm entsprechend gut. Er war am Donnerstag bereits ansprechbar", hieß es seitens des KAV.
(APA/red)
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