Partnerin in Wien-Liesing erstochen: Mordprozess gegen 63-Jährigen
Er dürfte der Frau vorgespielt gehabt haben, dass es sich bei ihm um einen wohlhabenden, in gesicherten Verhältnissen lebenden Mann handelte. Als diese Fassade zu bröckeln begann - er war in Wahrheit verschuldet - und er befürchtete, sie könnte ihn verlassen, verfasste er Abschiedsbriefe.
63-Jähriger muss sich vor Gericht verantworten
Diesen zufolge hatte der Mann geplant, zunächst seine Partnerin, dann den gemeinsamen Hund und am Ende sich selbst zu töten. Am 5. Oktober ging er mit einem Messer in der Doppelhaus-Hälfte, in der das Paar lebte, auf seine Lebensgefährtin los, wobei er ihr eine Vielzahl an Stich- und Schnittwunden zufügte. Dann stach er in Tötungsabsicht auf den Hund ein, wurde von dem Tier jedoch gebissen. In dieser Situation soll der 63-Jährige bemerkt haben, dass die Frau noch lebte, worauf er ihr laut Anklage eine letztlich tödliche Schnittverletzung im Bereich der Kehlkopfs beibrachte.
Anschließend wollte er sich selbst töten. Als sich Rettungskräfte, die von Angehörigen des 63-Jährigen alarmiert worden waren, weil sie sich nach Erhalt seiner Textnachrichten Sorgen machten, Zutritt ins Haus verschafft hatten, fanden sie ihn jedoch lebend vor. Während für seine Lebensgefährtin jede Hilfe zu spät kam, waren die Schnittverletzungen beim Mann nicht unmittelbar lebensbedrohlich.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
(APA/Red)
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