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Parkpickerl-Zone wird Kampfzone

APA
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Drastische Änderungen sowohl für Öffi-Nutzer als auch für Fahrzeuglenker in Wien: Preise für Öffis, Kurzparkscheine und Parkpickerl ziehen dramatisch an - und die Kurzparkzeit dauert nun bis 22 Uhr!

In Wien steigen die Preise für Fahrscheine, Parkscheine und das so genannte Parkpickerl.

Preisexplosion bei Öffi und Parkschein

Wie heute, Mittwoch, im Rathaus bekannt gegeben wurde, werden die Tarife der Wiener Linien mit 1. Juni 2007 um durchschnittlich 9,9 Prozent erhöht.

Massiv ist die Preissteigerung für das Parken: Sie beträgt 50 Prozent für den Kurzparkschein. Pro Stunde sind ab 1. September 1,20 Euro statt bisher 0,80 Euro fällig.

Auch das Parkpickerl wird teurer. Statt bisher knapp 105 Euro sind für die Anrainer-Ausnahmegenehmigung in parkraumbewirtschafteten Zonen künftig 135 Euro pro Jahr fällig (plus 29 Prozent).

Kurzparken bis 22 Uhr!

Die Gültigkeitsdauer wird verlängert und vereinheitlicht: Die Parkpickerlzonen in den Bezirken 1 bis 9 und 20 gelten ab September einheitlich von 9.00 bis 22.00 Uhr (bisher bis 19.00 bzw. bis 20.00 Uhr). Die maximale Parkdauer ohne Pickerl beträgt dann überall zwei Stunden.

Gerüchte schon vor dem Paukenschlag

Schon vor der entscheidenden Sitzung der Kommission für Parkraumbewirtschaftung machten im Rathaus Gerüchte um kräftige Tariferhöhungen für das Pickerl, aber auch für die Parkscheine die Runde. Auch von einer Ausweitung in den 15. Bezirk war die Rede. Eine offizielle Bestätigung gab es nicht.

Aus Oppositionskreisen war zu hören, dass die Tarife für die Parkraumbewirtschaftung um 30 Prozent steigen könnten. Noch stärker, nämlich gleich um 50 Prozent, würden die Preise für die Kurzparkscheine erhöht, hieß es. Bei der zuständigen Finanzstadträtin Brauner schwieg man sich dazu aus.

Aus dem 7. Bezirk war am Dienstag zu erfahren, dass man vor einiger Zeit von einer möglichen Erhöhung im Ausmaß von 20 bis 25 Euro pro Jahr informiert worden sei. Von höheren Parkscheinpreisen habe man dagegen nichts gehört.

Geld ohne Gegenleistung?

Die ÖVP zeigte sich im Vorfeld der Entscheidung ablehnend. „Wenn man mehr Geld verlangt, muss man mehr Gegenleistung bringen”, so Verkehrssprecher Gerstl. Davon, also von mehr Parkplätzen, sei aber keine Rede. Die Grünen planen eine Dringliche Initiative im Landtag. Der Parkpickerlpreis müsse gleich bleiben, während die Kurzparkscheine teurer werden sollten, so Umweltsprecher Maresch.

Das Kurzparken kostete bisher in Wien 40 Cent pro halber Stunde. Die Scheine mussten in allen Kurzparkzonen und damit auch in den Parkpickerl-Zonen (Bezirke 1 bis 9 und 20 sowie Teile des 15. Bezirks) verwendet werden.

Die Parkpickerl-Tarife betrugen pro Jahr 55,90 Euro bei der Stadthalle, 95,80 Euro in der Inneren Stadt und 105,40 Euro in allen anderen Bezirken. Dazu kommt noch eine Verwaltungsabgabe von 44,69 Euro und eine Bundesabgabe in Höhe von 13 Euro.

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