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Papstwahl in Rom: Zweifel an Alter eines Kardinals sorgen für Aufsehen

Der aus Burkina Faso stammende Kardinal Philippe Ouédraogo (rechts) könnte aufgrund unklarer Altersangaben nicht wahlberechtigt sein.
Der aus Burkina Faso stammende Kardinal Philippe Ouédraogo (rechts) könnte aufgrund unklarer Altersangaben nicht wahlberechtigt sein. ©APA/AFP/OLYMPIA DE MAISMONT
Unklarheit über Geburtsdatum gefährdet Wahlrecht eines konservativen Kardinals aus Westafrika.
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Papst-Wahl - Konklave beginnt am 7. Mai

Kurz vor Beginn des Konklaves in Rom ist die Zahl der teilnehmenden Kardinäle erneut Thema. Während zwei Kardinäle aus gesundheitlichen Gründen fehlen, sorgt insbesondere ein Fall für Verwirrung: Der aus Burkina Faso stammende Kardinal Philippe Ouédraogo könnte aufgrund unklarer Altersangaben nicht wahlberechtigt sein.

Uneinigkeit über Geburtsdatum

Laut den vorliegenden Dokumenten wurde Ouédraogo entweder am 4. Jänner oder am 31. Dezember 1945 geboren. Im ersten Fall wäre er bereits 80 Jahre alt – und damit laut Kirchenrecht nicht mehr stimmberechtigt. Im zweiten Fall wäre er noch 79 Jahre alt und dürfte teilnehmen. Der Kardinal erklärte, in einem abgelegenen Dorf ohne staatliche Infrastruktur geboren worden zu sein. Ein exaktes Geburtsdatum liege daher nicht vor.

©APA/press.vatican.va

Konservativer Einfluss möglich

Ouédraogo gilt als Vertreter des konservativen Flügels innerhalb der katholischen Kirche. Sollte er stimmberechtigt sein, könnte seine Stimme das Kräfteverhältnis im Konklave beeinflussen. Wie das vatikanische Protokoll mit der unklaren Sachlage umgeht, ist aktuell offen. Eine Entscheidung dürfte zeitnah fallen.

Bosnischer Kardinal nimmt entgegen Berichten teil

Für Entwarnung sorgte unterdessen Kardinal Vinko Puljić aus Bosnien-Herzegowina. Entgegen früheren Medienberichten wird der 79-Jährige doch an der Papstwahl teilnehmen. Zwar benötige er Unterstützung beim Zugang zur Sixtinischen Kapelle, könne aber vor Ort abstimmen, stellte er klar. Eine Stimmabgabe im Gästehaus Santa Marta sei nicht vorgesehen.

©APA

Zwei Kardinäle fehlen, Quorum sinkt

Aus gesundheitlichen Gründen nehmen der spanische Kardinal Antonio Cañizares Llovera und der Kenianer John Njue nicht am Konklave teil. Damit reduziert sich die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 133. Das erforderliche Quorum für die Wahl des neuen Papstes sinkt somit von 90 auf 89 Stimmen.

(VOL.AT)

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