Panama: Hypo Vorarlberg bereits 2012 angezeigt - Verfahren eingestellt

Im Zuge der Berichterstattung zu den “Panama Leaks” über diverse Offshore-Geschäfte wurde auch ein Fall genannt, zu dem es in Österreich bereits vor Jahren Ermittlungen wegen Verdachts der Geldwäsche gab. Dies bestätigte heute Montag ein Sprecher des Landesgerichts Feldkirch gegenüber der APA.
Diese Ermittlungen gegen den russischen Milliardär Guennadi Timtchenko wurden mangels Beweisen eingestellt. Konkret hatte die Finanzmarktaufsicht (FMA) im Zuge einer Prüfung der Vorarlberger Landeshypo im Jahr 2012 eine Verdachtsmeldung an die Geldwäsche-Meldestelle beim Bundeskriminalamt erstattet. Diese Meldung wurde an die Staatsanwaltschaft Feldkirch weitergegeben.
Enger Vertrauter von Putin
Anlassfall war ein Offshore-Geschäft des Geschäftsmanns Guennadi Timtchenko (auch: Gennadi Timtschenko), der zu den engen Vertrauten des russischen Präsidenten Vladimir Putin gezählt wird.
Der russische Milliardär mit finnischem Pass und Wohnsitz in der Schweiz machte laut den jüngsten Enthüllungen aus den sogenannten “Panama Papers” einen Deal mit der Southport Management Service auf den britischen Jungferninseln. Die Konten sollen laut der Berichterstattung über die Vorarlberger Landeshypo gelaufen sein. Timtchenko wurde im Frühjahr 2014 auf die Sanktionsliste der USA in Folge des Ukraine-Krim-Kriegs gesetzt. Er ist laut “Forbes” (2015) der neuntreichste Russe mit 10,7 Mrd. Dollar Vermögen (9,36 Mrd. Euro).
Hypo-Konto fiel bereits 2012 auf
Ein Staatsanwalt des Landesgerichts Feldkirch bestätigte Montagnachmittag der APA, dass Ende 2012 eine Anzeige des Bundeskriminalamts bei seiner Behörde eingelangt sei. Der Verdacht lautete auf Geldwäsche durch Timtchenko. “Es wurde nach entsprechenden Ermittlungen das Verfahren mangels an Beweisen eingestellt”, so der Sprecher. Die Einstellung sei bereits im Frühjahr 2013 erfolgt.
Der Vorstandsvorsitzende der Landeshypo Vorarlberg, Michael Grahammer, sagte zuvor auf APA-Anfrage, die Bank könne wegen des Bankgeheimnisses nichts zu Kundenbeziehungen sagen. Die Bank habe immer alle Geldwäsche- und Sanktionsbestimmungen eingehalten und keine Gesetze verletzt. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) als Eigentümervertreter unterstrich, dass sich die Bank ganz aus dem Offshore-Bereich zurückziehen werde. Außerdem wird es eine Sonderprüfung der Bank durch eine externe Kanzlei geben. (red/APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.