"Ozempic-Zähne": Neue Nebenwirkung der Abnehmspritze sorgt für Alarm

Ozempic und ähnliche Mittel erleben weltweit einen Boom. Ursprünglich gegen Typ-2-Diabetes entwickelt, gelten sie inzwischen als Schlankmacher. Der enthaltene Wirkstoff Semaglutid zügelt das Hungergefühl. Das führt zu deutlichem Gewichtsverlust bei vielen Anwendern.
Hype mit Schattenseite
Während der Effekt auf das Gewicht beeindruckt, werden vermehrt unerwünschte Begleiterscheinungen bekannt. Zu den häufigsten gehören Übelkeit, Erbrechen oder Hautveränderungen. Auch hormonelle Störungen und Kreislaufprobleme wurden gemeldet. Nun rückt auch die Zahngesundheit in den Fokus.
Was sind „Ozempic-Zähne“?
Der Begriff beschreibt neue Zahnprobleme bei Nutzerinnen und Nutzern von GLP-1-Agonisten wie Ozempic. Zahnärzte berichten von Fällen mit verstärkter Karies, Zahnfleischentzündungen oder Zahnerosion. Die Beschwerden treten oft schon nach wenigen Wochen der Anwendung auf. Besonders betroffen sind langjährige Nutzer.
Ursachen: Von Speichelmangel bis Nährstoffdefizit
Die Wirkstoffe hemmen das Hungergefühl, was die Nahrungsaufnahme reduziert. Dadurch verringert sich die Speichelproduktion, ein wichtiger Schutzfaktor für den Zahnschmelz. Ohne Speichel können sich Säuren und Bakterien leichter im Mund ausbreiten. Zusätzlich fehlen oft wichtige Nährstoffe wie Kalzium oder Vitamin D.

Erbrechen als zusätzlicher Risikofaktor
Viele Anwender klagen über Magenprobleme, insbesondere in den ersten Wochen der Behandlung. Übelkeit und Erbrechen sind häufige Nebenwirkungen der Spritzen. Kommt Magensäure regelmäßig mit den Zähnen in Kontakt, kann dies den Zahnschmelz stark schädigen. Langfristig droht Zahnerosion.
Zahnärztliche Warnungen nehmen zu
Zahnarztpraxen berichten vermehrt über Fälle mit auffälligen Zahnschäden bei ansonsten gesunden Personen. Die US-Zahnärztin Dr. Sulitzer sagte gegenüber NBC News: „Ich sehe bei Patienten, die Ozempic nehmen, zunehmend brüchige Zähne und Zahnverlust.“ Auch in Europa wächst die Zahl entsprechender Berichte.

Was Betroffene tun können
Experten raten zu konsequenter Zahnpflege während der Einnahme. Dazu zählen regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt und intensive Mundhygiene. Zahnseide, fluoridhaltige Zahnpasta und antibakterielle Mundspülung sind Pflicht. Auch ausreichend Wasser und zuckerfreier Kaugummi helfen.
Ernährung spielt eine zentrale Rolle
Neben der lokalen Pflege ist die allgemeine Ernährung entscheidend für gesunde Zähne. Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen muss sichergestellt sein. Gegebenenfalls kann eine Ernährungsberatung sinnvoll sein. Nahrungsergänzungsmittel können dabei gezielt unterstützen.
Fazit: Der Preis des schnellen Abnehmens
Wer sich für eine Behandlung mit Ozempic entscheidet, sollte sich der möglichen Risiken bewusst sein. Besonders die Mundgesundheit kann durch die Nebenwirkungen leiden. Präventive Maßnahmen und ärztliche Begleitung sind unerlässlich. Der Wunsch nach Gewichtsverlust sollte nicht auf Kosten der Zähne gehen.
(VOL.AT)
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