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ÖSV-Riesentorläufer motiviert

Das alpine Ski-Jahr 2004 beginnt am Samstag auf österreichischem Schnee. In Flachau steht der fünfte RTL auf dem Programm - die in dieser Disziplin noch sieglosen Österreicher blasen dabei zur Wiedergutmachung. Mit dabei ist Patrick Bechter.

Von einer Riesentorlauf-Krise im ÖSV-Team will keiner etwas wissen. „Sport ist kein Wunschkonzert. Wir sind eben nicht die Einzigen auf der Welt, die schnell Skifahren können”, stellte ÖSV-Technikcoach Gert Ehn vor dem zweiten Heimrennen der Saison nach Sölden klar.

Als wahrer Flachau-Spezialist geht Benjamin Raich ins Rennen. Der Pitztaler, der Österreich kurz vor Weihnachten mit seinem fünften Platz in Alta Badia vor einem RTL-Debakel bewahrt hatte, gewann das große Maier-Heimrennen 1999 und war 2002 Zweiter. „Der Hang taugt mir. Es geht mittelsteil dahin, das liegt mir”, meinte der Tiroler, der sich rechtzeitig von einer Grippe in den Weihnachtstagen erholt hat. Rundum zufrieden ist Raich aber noch lange nicht, schließlich wartet der 25-Jährige seit 21. Dezember 2001 (RTL in Kranjska Gora) auf seinen elften Weltcupsieg. „Es läuft ganz gut, aber noch nicht optimal”, so Raich, der aktuell Zehnter im Gesamt-Weltcup ist.

Im Mittelpunkt des Interesses wird aber mehr denn je Hermann Maier stehen. Der Flachauer blickt selbst der Besichtigung des Hanges schon mit mulmigem Gefühl entgegen. „Ich kenne hier fast jeden Zuschauer und Torrichter. Und mit jedem soll ich etwas reden. Ein Heimrennen ist wunderschön, aber sehr aufwendig”, erklärt der „Herminator”, der sich ein ruhiges Plätzchen suchen möchte, um die notwendige Konzentration zu finden.

Vor acht Jahren war sein Stern als starker Vorläufer in Flachau aufgegangen, die Erinnerungen an den 6. Jänner 1996 sind beim Doppel-Olympiasieger von Nagano 1998 noch frisch. „Das war die Initialzündung, da habe ich gemerkt, was alles möglich ist. Ich bin mit einem unheimlichen Selbstvertrauen an den Start gegangen”, erinnert sich Maier, der einen Sieg im Heimrennen als „Riesensensation” titulieren würde.

In bisher vier Riesentorläufen verpasste der ÖSV gleich drei Mal das Podest, punkto Training und Schwungtechnik behauptet man im ÖSV-Lager aber mit ruhigem Gewissen, dass man auf dem neuesten Stand ist. „Wir haben nichts verschlafen”, ist sich auch Christian Mayer sicher. „Die Abstimmung zwischen Ski und Schuh könnte das größte Problem sein”, fügt der RTL-Spezialist aus Kärnten aber hinzu. Der Großteil der österreichischen Asse vertraut ja auf die Kombination Atomic (Ski) und Lange (Schuhe). Eberharter verteidigt das Material. „Eine aggressive Kombination, die uns in vielen Rennen schon große Vorsprünge beschert hat. Das sind immer die gleichen Diskussionen, wenn es nicht läuft. Wenn wir gewinnen, dann passt wieder alles.”

Neu im Team im Vergleich zu Alta Badia II ist Patrick Bechter. Der Vorarlberger, in Park City und Alta Badia I jeweils knapp am Finale der Top-30 vorbei, ersetzt den erkrankten Hannes Reichelt. „Flachau ist eine geile Piste. Ich will die Qualifikation für den zweiten Durchgang schaffen, und dann ist alles möglich”, rechnet sich der 21-Jährige aus Dornbirn einiges aus.

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