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Österreichs Verhütungsbericht: Frauen tragen die Last

Laut Bericht sind die beliebtesten Verhütungsmethoden bei sexuell aktiven Frauen in Österreich die Pille, das Kondom und die Spirale.
Laut Bericht sind die beliebtesten Verhütungsmethoden bei sexuell aktiven Frauen in Österreich die Pille, das Kondom und die Spirale. ©Canva
Ein neuer Bericht des Sozialministeriums zeigt, dass in Österreich die Last der Verhütung größtenteils von Frauen getragen wird, die oft auch selbst für die Kosten aufkommen müssen.

Erstmals hat das Sozialministerium einen Verhütungsbericht für Österreich veröffentlicht, basierend auf Befragungen von über tausend Frauen. Die Studie zeigt, dass Verhütung nach wie vor überwiegend von Frauen übernommen wird. Derzeit verwenden etwa 1,2 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter in Österreich Verhütungsmittel, was etwa der Altersgruppe zwischen 14 und 45 Jahren entspricht.

Die Kosten für Verhütungsmittel variieren je nach Methode zwischen etwa 30 und 230 Euro pro Jahr. Diese Kosten beeinflussen die Wahl der Verhütungsmethode erheblich. Derzeit übernehmen 50 Prozent der Frauen in Österreich die Verhütungskosten vollständig selbst, während ein Viertel diese Kosten mit ihrem Partner teilt.

Kosten und Wissen beeinflussen die Wahl der Verhütungsmethode

Laut Bericht sind die beliebtesten Verhütungsmethoden bei sexuell aktiven Frauen in Österreich die Pille (42 Prozent), das Kondom (40 Prozent) und die Spirale (17 Prozent). Über 95 Prozent der Befragten gaben an, dass Zuverlässigkeit der wichtigste Faktor bei der Wahl ihrer Verhütungsmethode ist. Etwa 33 Prozent verhüten überhaupt nicht, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass in Österreich keine Kostenübernahme für Verhütungsmittel existiert. Zudem wissen 16 Prozent der Frauen nicht genug über ihr bevorzugtes Verhütungsmittel und wünschen sich bessere Beratung.

Kostenübernahme könnte Verhütungsverhalten verändern

Der Bericht offenbart, dass 36,6 Prozent der Frauen ihr Verhütungsverhalten ändern würden, wenn die Kosten übernommen würden: Sie würden entweder mit der Verhütung beginnen, eine andere Methode wählen oder häufiger verhüten.

In Vorarlberg startet ein Pilotprojekt, das Frauen von Herbst 2024 bis Ende 2026 kostenlose Verhütungsmittel und Beratung anbietet. Das Gesundheitsministerium stellt dafür rund eine Million Euro zur Verfügung.

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