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Österreich: Antisemitische Vorfälle seit Terrorangriff auf Israel gestiegen

Nägele ist Leiter der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.
Nägele ist Leiter der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Die Zahl der antisemitischen Vorfälle nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel ist hierzulande signifikant gestiegen. Die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien hat eine Sonderauswertung für den Zeitraum 7. bis 19. Oktober erstellt, die hochgerechnet einen Anstieg von 300 Prozent zeigt.

Gezählt wurden ausschließlich jene Vorfälle, die in dieser kurzen Zeit verifiziert werden konnten.

Über 70 antisemitische Vorfälle gemeldet

In den ersten 13 Tagen seit Beginn des Kriegs wurden insgesamt 76 antisemitische Vorfälle gemeldet. Als Beispiel genannt wird das Einschlagen einer Fensterscheibe eines koscheren Lebensmittelgeschäfts durch einen Arabisch sprechenden jungen Mann. Auch aus Schulen mehren sich laut Aussendung der IKG Meldungen. Unter anderem gab es drei Fälle an öffentlichen Schulen, bei denen jüdische Schulkinder durch terrorverherrlichende Gleichaltrige eingeschüchtert wurden. Hinzu kamen Shoah-relativierende oder gar Shoah-glorifizierende Hassbotschaften on- wie offline.

So beängstigend diese Entwicklung klingen möge, so sehr halte die Gemeinde durch ihre Sicherheitsarbeit, die Kooperation mit den Sicherheitsbehörden, aber auch durch die Fortsetzung des Alltags in jüdischen Schulen, Synagogen und anderer jüdischer Einrichtungen sowie durch die Planung weiterer Jugend- und Kulturveranstaltungen dagegen, betonte der Leiter der Meldestelle Benjamin Nägele.

(APA/Red)

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