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ÖRV setzt auf Nilsen/Kessler

Der Österreichische Ruderverband setzt auf langfristigen Erfolg. Mit Thor Nilsen als Sportdirektor und dem Vorarlberger Martin Kessler als Nationaltrainer soll das Ziel von Olympiamedaillen 2012 verwirklicht werden.

Das Engagement der 72-jährigen Rudertrainer-Legende Nilsen, der es auf über 40 Medaillen bei Großereignissen gebracht hat, stand schon länger fest (Vertrag bis 2008), in der Nacht auf Freitag wurde der Verbleib von Kessler fixiert (Vertrag vorläufig bis Jänner 2006), der seit dem Winter 1996/1997 diese Funktion ausübt. Angebote aus dem Ausland hat Kessler ausgeschlagen, zwei Gründe gaben für sein Ja zu A den Ausschlag: „Die neue Führung des Verbandes und die Möglichkeit, mit Nilsen zusammenzuarbeiten.”

Neuer ÖRV-Präsident seit November 2004 ist der Welser Helmar Hasenöhrl. „Kessler ist Trainer-Trainer, arbeitet mit den Trainern, die die Mannschaften betreuen. Er setzt um, was er mit Nilsen plant. Nilsen ist der Supervisor, mit ihm können wir in andere Dimensionen vorstoßen”, betonte Hasenöhrl. Von der Zusammenarbeit mit dem Norweger verspricht sich Kessler viel: „Ein Mentor. Er ist in seinem Bereich besser als man selbst und deshalb kann ich von ihm viel lernen. Ich vertraue ihm blind, weiß, dass ich profitieren kann. Es ist wie früher mit Hans Eckstein, es war meine erfolgreichste Zeit.” Kessler kann sich nun wieder auf seine Tätigkeit als Trainer konzentrieren, in den vergangenen Jahren „musste ich Entscheidungen treffen, die ein Nationaltrainer nicht zu treffen hat. Ich war damit überfordert.”

Nilsen hat seine eigenen Erwartungen: “Österreich ist eine kleine Rudernation mit guten Resultaten in den letzten hundert Jahren. Ich habe auch nicht alle Antworten auf alle Fragen, aber ich habe eine lange internationale Erfahrung. Und wenn ich mir die Strukturen hier anschaue, dann kann ich auch was lernen. Gemeinsam können wir was machen.”

Der Aufbau wird Zeit brauchen, in den kommenden Jahren wird man sich keine großen Ergebnisse von Österreichs Ruderern erwarten können. Selbst mit der Formierung eines Nationalteams lässt man sich Zeit, weil einige Athleten ihre Zukunfts-Entscheidungen erst treffen. Nicht mehr vom Zufall abhängig machen will man im Ruderverband das Finden von Talenten. „Wir haben ein Jugendprojekt gestartet, Anlass sind die Junioren-Weltmeisterschaften 2008. School-Scouts werden aus 10.000 13- bis 14-Jährigen Talente filtern. Das Ganze passiert in vier Phasen, am Ende sollen 50 übrig bleiben”, so Kessler. Ziel ist, bei den Heim-Titelkämpfen in jeder Bootsklasse ein rot-weiß-rotes Team zu stellen.

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