Für die Sonderausstellung werden 75 orientalische Tabakutensilien aus dem Depot im Schloss Schönbrunn nach Frastanz transportiert. Die Leihgaben aus Wien zeigen Bilder, Pfeifen, Zigarrenspitze und Schnupftabakdosen mit orientalischen Motiven. Bei Führungen erfahren die Besucher mehr über die Frastanzer Tabakvergangenheit und die Gepflogenheiten im Umgang mit dem blauen Dunst im Orient.
Todesstrafe fürs Rauchen
Tabakkonsum wurde seit einigen Jahrhunderten mit Exotik und Orient in Verbindung gebracht. Die Assoziation kam nicht von ungefähr. Das Rauchen wurde in kaum einem anderen Land so schnell angenommen wie im Osmanischen Reich. Die rasche Verbreitung des Tabaks erstaunt insofern, als sein Konsum anfangs drakonische Strafen nach sich zog. Ertappten Rauchern wurde ein Loch quer durch die Nase gebohrt, durch das man das Pfeifenrohr steckte. Unter Sultan Murad IV stand auf das Rauchen die Todesstrafe. All diesen Strafen zum Trotz wurde die Pfeife zusammen mit Kaffee Symbol türkischer Gastfreundschaft. Diese Erfahrung machte schon Giacomo Casanova im Jahr 1774 bei seiner Reise nach Konstantinopel.
Frastanzer Tabakvergangenheit
Die orientalischen Rauchaccessoires ergänzen bis 19. Oktober die Dauerausstellung im Rathaus Frastanz, die neben der überregionalen vor allem die lokale Tabakgeschichte dokumentiert. Im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert war der Tabakanbau neben der Viehzucht in der Walgaugemeinde ein Haupterwerbszweig. Tabacco di Frastanza war damals weit über die Grenzen Vorarlbergs bekannt.
Öffnungszeiten der Sonderausstellung Tabak und Orient
Samstag, 04. Oktober, 18.00 01.00 Uhr – Lange Nacht der Museen
Montag Freitag 08.00 12.00 Uhr
Sonntag 14.00 17.00 Uhr
Jeweils am Sonntag finden um 15.00 Uhr Führungen statt. Anfragen für weitere Führungen unter 0043/(0)5522/51534-0.
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