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ORF-Interview auch auf ARD+RTL

Österreichs Straßen werden vermutlich leergefegt sein, wenn sich Natascha Kampusch am Mittwoch um 20.15 Uhr im ORF zeigt. Aber nicht nur: Die Deutschen wollen auch alles über Natascha wissen!

Auch im deutschen Fernsehen wird das Gespräch mit Christoph Feuerstein am Mittwochabend ausgestrahlt. RTL hat sich die Rechte erworben und sendet ab 21.15 Uhr und auch die ARD soll das Interview nach eigenen Angaben nach Mitternacht zeigen, wie die dpa berichtete.

All jene, die morgen Abend keinen Fernseher in Reichweite haben, haben immerhin die Möglichkeit, die Berichte von Österreichs berühmtestem Entführungsopfer im Radio zu verfolgen: Ö3 wartet von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr mit einer Sondersendung auf – das 20-minütige Interview ist – zeitgleich mit dem ORF-„Thema spezial“ zu hören. Neben dem Interview wird es auch Hintergrundinformationen zum Fall geben sowie Interviews mit Experten.

Hörermeinungen werden ebenfalls eingeholt: Unter der Telefonnummer 0800-600-600 können Hörer über das erste Interview von Natascha Kampusch diskutieren.

Medienwettlauf

Damit aber noch lange nicht genug: Bekanntermaßen kommen am Mittwochnachmittag ja bereits „News“ und die „Kronen Zeitung“ mit Exklusivgeschichten bzw. Kampusch-Bildern auf den Markt.

Während also die Vermarktungsmaschinerie läuft, geht das Rätselraten um die Art des Auftritts und darum, ob die begehrte 18-Jährige ihr Gesicht zeigen wird, oder verfremdet dargestellt wird, weiter.

News zeigt alles

In „News“ wird sie in jedem Fall „grundsätzlich erkennbar sein“, so „News“-Geschäftsführer Oliver Voigt zur APA. Es werde „leichte Veränderungen“ geben, allerdings keine absurden „mit Brille und Perücke“. „Das kann man ja auch geschickter machen“, so Voigt. Denkbar wäre etwa eine Computer-Retouche.

Ob die junge Frau auch im ORF erkennbar sein wird, konnte man beim Sender am Dienstagnachmittag noch nicht beantworten. Dem Vernehmen nach wird Frau Kampusch diese Entscheidung bei der Aufzeichnung des Gesprächs treffen. Auch sonst will Kampusch die Fäden in der Hand halten: Sie selbst bestimmt den Ort des Interviews und die Personen, die dabei sind, erklärt Interviewer Christoph Feurstein auf der ORF-Homepage.

„Man interviewt hier jemanden, der in einer Extremsituation ist. Und da muss man einfach alles, was diese Person sich wünscht und vorstellt, auch respektieren“, unterstrich der ORF-Journalist.

Die 18-Jährige wird im ORF jedenfalls nur ausgewählte Fragen beantworten. Feurstein hat zwei Zettel mit rund 50 Fragen zusammengestellt, die zuvor von Kampusch und ihrem Betreuungsteam durchgesehen werden. Fragen über eventuelle sexuelle Beziehungen schließt der 34-jährige ORF-Journalist von vornherein aus.

Insgesamt soll der „Blick in die Zukunft“ den Schwerpunkt des Gesprächs bilden.


Übrigens hat auch der österreichische Privatsender ATV sein Abend-Programm am Mittwoch umgestellt, um in dem Natascha-Medien-Tamtam nicht gänzlich unterzugehen. Der Start der neuen Doku-Soap „Verliebt in eine Familie“ wurde daher von 20.15 Uhr auf 22.05 Uhr verlegt.

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