AA

ORF-Bericht über Probleme auf ÖBB-Südstrecke

Der ORF berichtet über verärgerte ÖBB-Passagiere auf der Südstrecke.
Der ORF berichtet über verärgerte ÖBB-Passagiere auf der Südstrecke. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Auf der Südstrecke der ÖBB, die durch die Steiermark nach Kärnten und teilweise bis nach Osttirol führt, gibt es derzeit größere Einschränkungen beim Fahrkomfort als ursprünglich von der Bahn angekündigt.

Anstatt der geplanten Railjets werden auf der ÖBB-Südstrecke ältere Waggons eingesetzt, da die Railjets beim letzten Wintereinbruch beschädigt wurden. Laut ORF werden nun teilweise sogar S-Bahngarnituren mit deutlich weniger Sitzplätzen und ohne Verpflegung eingesetzt, die nur über eine einzige Toilette verfügen.

Laut einem Bericht der Sendung "Zeit im Bild 13:00" wurde dies am Samstag bekannt gegeben. Seit dem 10. Dezember und bis Mitte Januar gibt es eine Änderung, die von den ÖBB im Voraus angekündigt wurde. Es wurde erklärt, dass zusätzliche Züge ("D-Züge") von der Weststrecke abgezogen werden, um die Railjets auf der Südstrecke zu ersetzen. Dadurch entfallen täglich drei bis vier Zugpaare in Richtung Westen.

Schäden durch Unwetter: Garnituren auf ÖBB-Südstrecke fehlen

"Die aktuellen Einschränkungen auf der Südstrecke sind immer noch die Nachwirkungen des Schneechaos von Anfang Dezember", so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder am Samstag gegenüber der APA. Seitdem mussten vier Railjets, die beschädigt wurden, durch Reisezugwagen ersetzt werden. Außerdem wurde am Freitag ein Railjet einer dringenden Überprüfung unterzogen. Aus diesem Grund wurden vorübergehend Regionalzuggarnituren eingesetzt. Es standen ausreichend Sitzplätze für alle Reisenden zur Verfügung, jedoch hatte diese Garnitur keine Erste Klasse. Kunden mit einem Erste-Klasse-Ticket erhalten selbstverständlich eine Erstattung der Differenz, sagte Rieder.

Ein Bahnsprecher erklärte vor der vorübergehenden Umstellung aufgrund höherer Gewalt, dass es auf der Südstrecke annähernd gleich viele Sitzplätze in den ÖBB-Reisezugwagen geben wird. Es wird auch eine kleine Verpflegung mit Trolleys geben. Die ÖBB setzen alles verfügbare Wagenmaterial ein, allerdings sind die Wagenreserven begrenzt. Durch Unwetterschäden fehlen derzeit leider vier Garnituren, was sich besonders im Weihnachtsverkehr bemerkbar macht, so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder gegenüber orf.at am Samstag.

ÖBB-Passagiere über Probleme auf Südstrecke verärgert

Im Bericht der "ZiB" wurde über verschiedene Probleme im Zug berichtet, wie zum Beispiel ausgefallene Heizungen, stehende Reisende, Waggons ohne Innenbeleuchtung, nicht geleerte Mistkübel, teilweise defekte WCs und Verspätungen. Eine betroffene Reisende beklagte, dass es noch nie so schlecht gewesen sei und dass es im Zug nur eine Toilette gebe - ein Skandal. Ein anderer Passagier bemängelte, dass der reservierte Platz nicht vorhanden war und die Mistkübel nicht geleert wurden. Es gab auch kein Trinken. Eine weitere Zugfahrerin beschrieb die Situation als furchtbar, kalt und dass es nicht der gebuchte Railjet sei. Laut ORF soll sich bis Mitte Jänner nichts ändern, also genau über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel hinweg.

Eine baldige Besserung ist jedenfalls nicht zu erwarten. "Also was ganz klar ist, es gibt zu Weihnachten viele Fahrgäste, da sind wir auch normalerweise gut aufgestellt. Dieses Jahr wird es etwas enger werden, aber wir haben trotzdem ausreichend Kapazität für die Feiertage Richtung Kärnten", erklärte Rieder.

ÖBB: Railjets sollen "spätestens Mitte Jänner" wieder auf Südstrecke fahren

Vier Railjets wurden Anfang Dezember durch Schäden an den Oberleitungen und umgestürzte Bäume beschädigt. Nach den notwendigen Überprüfungen sollen sie "spätestens Mitte Jänner" wieder für den Fahrgastverkehr zur Verfügung stehen. Dadurch können die Railjets wieder auf der Südstrecke eingesetzt werden und das ältere Wagenmaterial, das derzeit dort eingesetzt wird, kann auch wieder für Verstärkerzüge auf der Weststrecke genutzt werden. Aufgrund der Umschichtung der Wagen wird es auf der Strecke von Wien über Klagenfurt, Villach und teilweise auch weiter nach Spittal am Millstätter See und Lienz in Osttirol keine Ausfälle geben.

"Alle Reservierungen, die über das ÖBB Kundinnen- und Kunden-Konto gebucht wurden, bleiben trotz Änderung des Wagenmaterials bestehen", teilten die ÖBB bei der Verkündung der Maßnahme mit. "Die Änderungen werden den Kundinnen und Kunden mittels Mailing direkt mitgeteilt. Wir entschuldigen uns für die wetterbedingten Unannehmlichkeiten und planen die Wiederaufnahme der Planverkehre ab Mitte Jänner 2024." Am Samstag wurden die ursprünglichen Aussagen relativiert, da nicht alle Reisenden mit Reservierungen in den kommenden Wochen feste Sitzplätze erhalten werden: "Das ist leider auch so, dass wir nur bestimmte Züge reservieren können, manche Züge sind leider technisch nicht reservierbar wegen der anderen Garnitur", erklärte der ÖBB-Sprecher Rieder.

Der Schnee, der am 1. und 2. Dezember fiel, war schwer und nass und führte unter anderem dazu, dass Bäume auf die Gleise stürzten. Dies wiederum führte zu Schäden an der Oberleitung und beschädigten Zügen. Bevor die Züge erneut für den Fahrgastbetrieb eingesetzt werden können, müssen sie gemäß den Vorschriften der ÖBB gründlich überprüft und repariert werden.

(APA/Red)

  • VOL.AT
  • Österreich
  • ORF-Bericht über Probleme auf ÖBB-Südstrecke