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Orangen aus Sizilien und Tropea Zwiebel aus Kalabrien

Donato Martella, 44, kauf direkt auf dem Großmarkt in München ein.
Donato Martella, 44, kauf direkt auf dem Großmarkt in München ein. ©Edith Rhomberg
 Mit der Fruchtoase will Donato Martella Qualität bieten und zeigen, was es alles gibt.
Wochenmarkt Fruchtoase

 

Dornbirn. Oft kommt der Schlaf zu kurz bei Donato Martella, dem bayerischen Mann mit italienischem Herz. Besonders an Markttagen, wenn er von seinem Wohnort im Unterallgäu eine halbe Stunde nach Mitternacht losfährt in Richtung München. Nach einer Stunde und zwanzig Minuten hat er den Großmarkt, ein Eldorado für Obst und Gemüse, erreicht. Zuerst kauft er in der Gärtnerhalle bei den Gemüsebauern aus dem Knoblauchsland frisch geschnittene Ware. Nebenbei erweist sich unser Markt auch als Lernort: Das Gebiet namens Knoblauchsland, in der Mitte des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen gelegen, ist eines der größten zusammenhängenden Anbaugebiete seiner Art. Zwiebelzuchten haben ihm einst den Namen gegeben, schon das Wachstafelzinsbuch des Burggrafentums Nürnberg von 1425 gibt Hinweise darauf. Seine Erschließung reicht sogar bis in das 8. Jahrhundert. Wenn in München die Einkäufe im Transporter der Fruchtoase verstaut sind, geht es auf zum Wochenmarkt nach Dornbirn.

Der Markt und seine Geschichten

Die Zwiebel auf Donatos Marktstand kommen aus Kalabrien, wo auch er bis zum 14. Lebensjahr aufgewachsen ist. „Die längliche, rote Tropea ist die beste und bekömmlichste Zwiebelsorte“, das behauptet nicht nur der 44-jährige Händler. Dieter Stimpel, der gerade vorbeikommt, bestätigt es. Der Schwarzacher, der schon im legendären Real in Vaduz von seiner Kochkunst überzeugte, muss es ja wissen. Und sogleich bekennt er sich als Verfechter der Hühnersuppe mit der überaus positiven, ja heilenden Wirkung, wo die Tropea ebenfalls hineingehört. Aber das mit der nahezu wundersamen Hühnersuppe, die schon die alten Ägypter als Mittel gegen Erkältungen verwendet haben sollen, ist eine andere Geschichte.

„Der Vorteil, direkt auf dem Großmarkt einzukaufen, liegt auf der Hand“, so Donato Martella. „Da sehe ich die Früchte nicht nur, ich probiere sie. Und erst wenn ich vom Geschmack überzeugt bin, kaufe ich“. Nicht mit einem billigen Preis und Massenware, sondern mit der Qualität erlesener Produkte will er punkten. Bevor er mit seiner Frau, der Deutschen Dagmar Rock – sie ist vom Fach und gemeinsam haben sie vier erwachsene Kinder – die Fruchtoase vor wenigen Jahren gründete, war Donato als gelernter Maurer tätig. Die Arbeit auf dem Bau musste er wegen eines schweren Arbeitsunfalls aufgeben. Nun gilt seine Aufmerksamkeit, unter vielen anderen Früchten, den Clementinen aus Kalabrien, Orangen aus Sizilien, Maroni aus Frankreich. „Wir wollen zeigen, was es alles gibt“, lautet der Anspruch, obwohl er auch das Bewusstsein der Kunden für möglichst regionale Ware teilt. „Derzeit stelle ich auch fest, dass viele Kundinnen Kekse backen. Während dieser Zeit sind die Süßigkeiten aus Mandelmehl und Honig von Onkel Paolo nicht so gefragt wie sonst“.

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