Oppositionelle Union gewinnt Bundestagswahl - AfD vor SPD

Dies zeigten Prognosen der Fernsehsender ARD und ZDF, die nach Wahlschluss veröffentlicht wurden. Die Union landete demnach bei 28,5 bis 29 Prozent. Stark zulegen konnte die rechtspopulistische AfD, die auf 19,5 bis 20 Prozent kam und damit die Kanzlerpartei SPD mit 16 bis 16,5 Prozent überholte.
Auf dem vierten Platz landeten die Grünen mit 12 bis 13,5 Prozent, vor der Linken mit 8,5 bis 9 Prozent. Um den Einzug in den Bundestag bangen mussten die FDP sowie das linksgerichtete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 4,9 bis 5 Prozent bzw. 4,7 bis 5 Prozent. Um bei der Mandatsverteilung berücksichtigt zu werden, braucht es mindestens fünf Prozent der Stimmen landesweit.
Koalition mit Union für SPD "kein Automatismus"
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kündigte in einer ersten Reaktion einen Politikwechsel an. "Die Wahl hat die Union gewonnen", sagte er in der ARD. "Die Menschen wollen einen Politikwechsel - und den wird es geben. Friedrich Merz wird der neue Bundeskanzler." Man wolle eine stabile Regierung bilden. "Das ist eine historische Niederlage für die SPD", sagte hingegen SPD-Generalsekretär Matthias Miersch im ZDF. "Das ist ein ganz bitterer Abend." Er gratuliere CDU-Chef Friedrich Merz und der Union für den Regierungsauftrag. Die Ampel sei abgewählt worden. Zugleich betonte er, dass eine Regierungsbeteiligung der SPD als Juniorpartner "kein Automatismus" sei.
"Wir sind offen für Koalitionsverhandlungen"
AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sprach von einem "historischen Erfolg" ihrer Partei. "Wir sind offen für Koalitionsverhandlungen mit der CDU", sagte Weidel in der ARD. "Ansonsten ist kein Politikwechsel in Deutschland möglich." CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt bekräftigte das Nein seiner Partei zu einer Koalition mit den Grünen. Für eine Koalition seien die Grünen auch nicht nötig, sagte er mit Blick auf die laut Prognosen knappe Mehrheit von Unionsparteien mit SPD.
Unions-Kanzlerkandidat Merz hat ebenfalls wie die anderen Bundestagsparteien eine Koalition mit der in Teilen rechtsextremen AfD ausgeschlossen. Deshalb dürfte sich die Regierungsbildung schwierig gestalten. Der 69-Jährige will einen schärferen Kurs in der Asylpolitik durchsetzen. Außerdem will er die deutsche Wirtschaft nach zwei Rezessionsjahren wieder in Schwung bringen - mit weniger Bürokratie und niedrigeren Steuern.
Liveblog zur Bundestagswahl
(APA)
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