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Opernball: Österreicher müssten 244 Tage für Luxus-Loge arbeiten

Teuer, aber heiß begehrt: Logen am Wiener Opernball.
Teuer, aber heiß begehrt: Logen am Wiener Opernball. ©APA
Ein Glas Sekt um zwölf und ein Paar Frankfurter um mehr als zehn Euro: Am Opernball kommt die High Society auf ihre Kosten.
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Die Arbeiterkammer (AK) ermittelte nun, wie lange die Österreicherinnen und Österreicher für einen Platz in der teuersten Loge arbeiten müssten. "Was Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in zwei Dritteln eines Jahres verdienen, geben Reiche für einen Logenplatz an einem Abend aus", so AK-Ökonom Matthias Schnetzer im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.

23.000 Euro für einen Logenplatz

23.600 Euro kostet heuer ein Platz in den Luxus-Logen am Opernball, den "Ranglogen". Ein teuer Spaß für Herr und Frau Österreicher: Mit einem Medianeinkommen von 96,6 Euro bezogen auf einen einzelnen Tag müssten sie 244 Tage für die teuersten Logen arbeiten. Besonders deutlich macht Schnetzers Rechenexperiment jedoch das Gender-Pay-Gap. Während Männer mit einem Mediankommen von 110,57 Euro pro Tag nur 213 Tage zu arbeiten hätten, bräuchten Frauen (Medianeinkommen 78,53 Euro) mit 300 Tagen fast ein ganzes Jahr, um sich die teuerste Karte hereinzuwirtschaften. "Da sind jedoch normale Ausgaben noch nicht miteingerechnet", sagte Schnetzer zur APA.

Weil Einkommensdaten aus dem Jahr 2022 noch nicht vorliegen, verwendete der Forscher die Zahlen aus 2021. Damals waren laut Statistik Austria rund 1,5 Millionen Menschen armutsgefährdet, was 14,7 Prozent aller Haushalte entspricht. "Jetzt hat die Teuerung die soziale Schere noch weiter aufgerissen", so Schnetzer.

21 Milliarden Euro

Der Experte stellte darüber hinaus noch weitere Zahlen-Experimente an. "Wenn annähernd das Publikum der vergangenen Jahre da ist, dann kann man davon ausgehen, dass rund 21 Milliarden Euro auf dem Opernball tanzen werden", so der AK-Forscher. Dazu addierte der Wissenschafter das durchschnittliche Vermögen der reichsten fünf Prozent in Österreich (8,75 Milliarden Euro) mit jenem von vergangenen Ball-Gästen wie Kristallerbin Fiona Swarovski (3,7 Milliarden Euro), Industriellen-Witwe Ingrid Flick (vier Milliarden Euro) oder Investor Georg Stumpf (fünf Milliarden Euro).

(APA)

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