Zudem gehe das Angebot an Schieferöl in den USA nicht in dem Maße zurück wie zunächst geschätzt. Gleichzeitig rechnet die OPEC 2017 für ihre Mitgliedsländer mit einer geringeren Nachfrage nach dem Rohstoff.
Das Überangebot und der Kampf um Marktanteile belasten seit etwa zwei Jahren den Ölpreis. Noch im Sommer 2014 kostete ein Fass Nordseeöl mehr als 100 Dollar (88,75 Euro). Bis Jänner 2016 brach der Preis dann auf weniger als 30 Dollar (26,62 Euro) ein.
Am Rohstoffmarkt nahm am Montag die Furcht vor einer Ölschwemme wieder zu. Genährt wurden die Spekulationen von der zunehmenden Fördertätigkeit in den USA. Nach Angaben des US-Ölausrüsters Baker Hughes vom Freitagabend ist die Zahl der Bohrlöcher in den USA zuletzt um sieben auf 414 gestiegen. Seit Ende Juni ist die Zahl der Bohrlöcher nicht mehr gesunken. In diesem Zeitraum wurde 84 Fördereinrichtungen in Betrieb genommen. “Einen solch langen Zeitraum ohne einen Rückgang der Ölbohrungen hat es zuletzt vor fünf Jahren gegeben”, hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank.
Der relativ starke Anstieg der Bohrlöcher deutet auf ein höheres Angebot an Rohöl hin und belastet die Preise. Hinzu kommt, dass die Lagerbestände an Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt im langfristigen Vergleich weiterhin hoch sind. “Kurzfristig spricht vieles für einen weiteren Rückgang der Ölpreise”, hieß es weiter bei der Commerzbank.
Bis Montagmittag knüpften die Ölpreise an die Verluste von Freitag an und sanken weiter deutlich. Zu Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 47,14 US-Dollar (41,84 Euro). Das waren um 87 Cent oder knapp zwei Prozent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 82 Cent auf 45,06 Dollar.
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