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Online-Handel: Vorarlberger Apotheken setzen auf Nahversorgung und Beratung

Bregenz, 25. Juni 2015 – Ab heute, Donnerstag, ist der Versandhandel mit rezeptfreien Arzneimitteln in Österreich erlaubt. Die 51 niedergelassenen Apotheken in Vorarlberg setzen weiterhin auf Nahversorgung und Beratung vor Ort.

Sie bieten ohne Wartezeit Zugriff auf fast 6000 verschiedene Medikamente – rund um die Uhr und in unmittelbarer Nähe. „Wir beraten täglich und ganz persönlich rund 15.000 Kundinnen und Kunden“, schildert der Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer, Jürgen Rehak. „Das kann keine Online-Apotheke leisten.“

Schon bisher konnten Konsumenten rezeptfreie Medikamente in der EU legal online bestellen. Ab 25. Juni dürfen auch österreichische Apotheken unter streng regulierten Bedingungen im Internet anbieten. Der Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer, Jürgen Rehak, sieht diese Entwicklung kritisch: „Arzneimittel in der Gegend herum schicken macht meiner Meinung nach wenig Sinn.“

In den Vorarlberger Apotheken beraten mehr als 400 sorgfältig ausgebildete Fachkräfte ihre Kunden hinsichtlich des richtigen Medikaments, der richtigen Einnahme, Dosis sowie möglicher Wechsel- und Nebenwirkungen. „Als Nahversorger leisten wir damit einen großen Beitrag zur Gesundheit in Vorarlberg“, ist Rehak überzeugt.

Verfügbarkeit rund um die Uhr
Die 51 niedergelassenen Apotheken sorgen auch dafür, dass die Vorarlberger zu jeder Tages- und Nachtzeit alle Medikamente erhalten, die sie brauchen. Jede Apotheke hat im Durchschnitt 5800 verschiedene Arzneimittel lagernd. Selten benötigte Medikamente sind meist innerhalb eines Tages lieferbar. Mindestens elf Apotheken haben täglich Bereitschaftsdienst. Insgesamt leisten die Vorarlberger Apotheken jedes Jahr 4000 Nachtdienste und 500 Wochenenddienste.

Rehak befürchtet, dass der Online-Handel zu einem leichtfertigeren Umgang mit Arzneimitteln führt. „Medikamente sind besondere Produkte. Die richtige Anwendung erhöht den Nutzen und reduziert mögliche negative Effekte.“, schildert Rehak. „Auch rezeptfreie Medikamente haben Nebenwirkungen.“ Profunde Beratung vor Ort sei da besonders wichtig. „Die Apotheken sind behilflich, wenn die Menschen kleinere Probleme selbst in die Hand nehmen“, so der Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer.

Aufklärungskampagne mit dem Gesundheitsministerium
Rezeptpflichtige Medikamente dürfen auch künftig ausschließlich und nur gegen Rezept in niedergelassenen Apotheken abgegeben werden. Versand von rezeptpflichtigen Arzneimitteln ist ein dringender Hinweis auf Illegalität. Davor warnt die Apothekerkammer mit gutem Grund: Im vergangenen Jahr überprüfte die Arzneimittel-Aufsicht 4000 Postsendungen mit Medikamenten. Dabei kam heraus, dass 95 Prozent gefälscht waren.

Die Österreichische Apothekerkammer, die Polizei und das Gesundheitsministerium starteten im Juni deshalb die Aufklärungskampagne auf-der-sicheren-seite.at. Sie soll der Bevölkerung die Gefahren des Kaufs von rezeptpflichtigen Medikamenten im Internet nochmals verdeutlichen.

„Dass rezeptfreie Medikamente nun auch in österreichischen Online-Apotheken bestellt werden können, verbessert diese Situation“, sagt der Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer. Er ist jedoch überzeugt: „Die bestmögliche Versorgung bieten auch in Zukunft die niedergelassenen Apotheken.“

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