Vamida selber werde heuer – unter anderem wegen der Fusion mit Apobag – um 25 Prozent wachsen.
Online-Apotheke bei rezeptfreien Medikamenten immer beliebter
Vamida-Chef Marco Vitula sieht den Zuwachs im Online-Apothekenhandel in der allgemein steigenden Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten, wie Schmerz- und Erkältungsmitteln sowie Verdauungs- und Diät-Produkten. Fast jedes dritte Apothekenprodukt sei im Vorjahr rezeptfrei weitergegeben worden.
Verkaufsschlager bei Vamida seien Thomapyrin und Voltadol, also Schmerzmittel. Inzwischen haben die Wiener nach Eigenangaben 200.000 Kunden, die monatlich 10.000 Pakete nach Hause bestellen. Neben günstigeren Preisen würden die Kunden auch die Anonymität schätzen.
60 Online-Apotheken in Österreich
In Österreich stehen rund 1.400 niedergelassene Apotheken – davon rund 325 in Wien – etwa 60 (zum Teil hauseigenen) Online-Apotheken gegenüber, schreibt Vitula am Dienstag in einer Aussendung. Er will künftig “weitere Vertriebsschwerpunkte öffnen, um zusätzliche Nischenmärkte zu bedienen”.
Im heurigen Mai hatte die Bundeswettbewerbsbehörde den Gebietsschutz der Apotheken für “überschießend” erklärt und eine Liberalisierung gefordert. “Aus der derzeit bestehenden Bedarfsprüfung folgt, dass die Apotheken im Wesentlichen frei von Wettbewerbsdruck agieren können, weshalb die wirtschaftliche Existenz auch für jene Apotheken gesichert ist, die ineffizient sind oder für den Konsumenten mangelhaft geführt werden”, so die Behörde.
Weltweit tut sich im Medikamentenvertrieb jedenfalls einiges. Im Sommer des heurigen Jahres ist der weltweit größte Onlinehändler Amazon mit der Übernahme der US-Online-Apotheke PillPack in den Medikamentenhandel eingestiegen. Amazon hatte dabei den Supermarkt-Riesen Wal-Mart ausgestochen. PillPack spezialisiert sich auf die Betreuung von Patienten, die Arzneimittel auf Rezept bekommen: Die Firma stellt die Medikamente zusammen und organisiert den Versand.
(APA/Red)
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