Ein Grund für die weiter bestehende Unzufriedenheit: Es soll Unterschiede zwischen der Betreuung in St. Gallen und Innsbruck geben, so Andrea Tschofen-Netzer, Sprecherin der betroffenen Eltern, gegenüber ORF Vorarlberg.
Bei den von St. Gallen behandelten Kindern käme ein Onkologe aus der Schweiz zur wöchentlichen Visite. Ärzte des Uniklinikums in Innsbruck würden per Video-Konferenz über den Zustand der Kinder unterrichtet. Momentan werden "nur" fünf Kinder mit Lymphomen und Leukämien durch Ärzte aus St.Gallen betreut, die anderen werden weiter durch Innsbruck betreut. Tschofen-Netzer stellt jedoch klar, dass die klinische Behandlung immer identisch sei.
Eltern mit Behandlung in Innsbruck zufrieden
Die meisten Eltern seien mit der Behandlung in Innsbruck zufrieden, betont Tschofen-Netzer. Was aber weiterhin nicht so gut laufe, sei die Unterbringung der Eltern während der ambulanten Chemotherapie. Die Eltern hätten keine Möglichkeit, stationär aufgenommen zu werden und müssten daher auswärts unterkommen. Das sei eine massive Belastung für Kinder mit geschwächtem Immunsystem und ständigem Brechreiz. Die Idealvorstellung für Tschofen-Netzer wäre, alle krebskranken Kinder nahe am Wohnort - also in Dornbirn - unter der Aufsicht von St. Gallen zu betreuen.
Nachdem das Aus für Therapien krebskranker Kinder in Dornbirn erklärt wurde, gab es massive Proteste betroffener Eltern, die eine Therapie in Innsbruck wegen der großen Entfernung zum Heimatort ablehnten. Lange wurde nach einer Lösung gesucht, schließlich erklärte sich das Spital St. Gallen bereit, einige Kinder zu betreuen. Noch immer sucht das Krankenhaus Dornbirn einen Kinderonkologen.
(Red.)
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