Peking/Yanqing. Alle begann damit, was hinlänglich bekannt ist, dass wie die Trainer auch der Vater Johannes davon zu überzeugen versuchte, bei den Winterspielen das Abenteuer Kombination zu wagen. "Der Papa hat gesagt, dass es gut ist für mich und ich dadurch die Möglichkeit habe, das ganze Olympiaerlebnis ganz anders mitzunehmen. Dass ich die Eröffnungsfeier miterleben kann, dass ich mich an das Flair gewöhnen kann und Energie für die Wettkämpfe mitnehme", hatte der 29-Jährige nach dem ersten Gold-Coup in Yanqing erzählt.
"Papa hat mir eine wichtige Erfahrung mitgegeben"
Von der APA nach Gold Nummer zwei an diese Worte erinnert, sagte Johannes Strolz, dass das im Nachhinein gesehen sehr viel wert gewesen sei. "Papa hat mir eine wichtige Erfahrung nach Peking mitgegeben, weil er das selber erlebt hat, wieviel Energie das einem Athleten gibt, wenn man das von Anfang an alles miterlebt. Und auch mit den ganzen anderen Nationen und Sportlern wirklich Teil der Olympischen Spiele ist." Er habe versucht, es vom ersten Moment an zu genießen und dankbar zu sein.
Olympia 2022: Ein Resümee
Der Moment, als er bei der Eröffnungsfeier mit dem österreichischen Team ums Eck gebogen sei und die olympischen Ringe gesehen habe, sei unvergesslich für ihn. "Da habe ich mir wirklich gesagt, das ist einfach das Allergrößte für einen Sportler, wenn er da dabei sein kann. Nimmt jetzt einfach das Herz in die Hand, stecke alles in die Wettkämpfe, was du in dir hast. Es ist ein Privileg, dass du hier sein und in so vielen Disziplinen starten darfst." Da habe es nur eine Option gegeben und die lautete, ohne Furcht jeden Lauf zu attackieren. "Alles andere wäre eine Verschwendung der Möglichkeit."
"Da muss man fair bleiben"
Seinen Vater Hubert überholte er um eine Goldmedaille, winkte da aber gleich ab. "Da muss man fair bleiben, er hatte keinen Teambewerb, das muss man ein bisschen relativieren." Mit drei Medaillen in den gleichen Farben zog er jedoch mit Marcel Hirscher gleich. "Das ist verrückt. Das klingt irgendwie unfassbar. Ich denke, Marcel hat bei Olympia das eine oder andere Mal gar nicht das umsetzen können, was er in sich hat. Für mich ist er der größte Rennläufer aller Zeiten. Das ist schon etwas unheimlich Besonderes, wenn ich da jetzt medaillenmäßig gleichauf bin bei Olympia."
Als Team ganz oben zu stehen, sei ein unglaublich schöner Abschluss der Spiele. Er sei nach China gekommen, um für eine Medaille zu kämpfen. "Ich habe mir das auch zugetraut, dass ich eine machen kann, wenn ich meine beste skifahrerische Leistung abrufen kann. Dass es jetzt drei werden, ist wirklich unglaublich. Ich habe heute auch alles reingehauen, diese Medaille habe ich aber großteils meinen Teamkollegen zuzuschreiben, Kathi und Stefan waren unglaublich", bedankte er sich speziell bei Katharina Liensberger und Stefan Brennsteiner.
Mit Herzblut trainieren
Er denke schon, dass sich in seinem Leben einiges verändern werde, er wolle aber derselbe Mensch bleiben. "Ich möchte einfach weiterhin alles geben für den Sport. Mit Herzblut trainieren und schaffen. Wichtig ist für mich einfach, dass meine Familie und meine Freunde mich so nehmen, wie ich bin, und das machen sie, das weiß ich ganz genau."
Er könne getrost in die Zukunft schreiten, weil er genau wisse, ob erfolgreich oder nicht. "Sie mögen mich so, wie ich bin. Da ist etwas Entscheidendes und Wichtiges für mich, das gibt viel Kraft für die Wettkämpfe." Zuerst aber ging es noch nach Peking zur Schlussfeier. "Fahnenträger zu sein, macht mich sehr stolz."
(APA)
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