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Olympia 2014: Salzburg mit Schwächen

Salzburg - Salzburg hat bei seiner Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2014 den Vorsprung eingebüßt und liegt nun hinter seinen Mitbewerbern.

Laut der Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sei Salzburgs Konzept “von generell guter Qualität”, während das Konzept von Pyeongchang (Südkorea) von “sehr hoher Qualität” und jenes von Sotschi (Russland) von “hoher Qualität” sei. Salzburgs Bewerbung habe im Detail einige Mängel.

Im wesentlichen listet der 85 Seiten umfassende Bericht nur Fakten aus den Bewerbungsdokumenten auf, etwa wer welche Sportstätten noch bauen muss, oder wie die Finanzkonzepte aussehen. Hohe Anerkennung fand Salzburgs Konzept der kurzen Wege, bei dem die Mehrheit der Athleten nur 15 Minuten vom Quartier zum Austragungsort benötigen würden. Die anderen Mitbewerber können hier aber genau so punkten.

Dass Salzburg nur vier der elf Austragungsstätten errichten muss, wurde ebenso nüchtern festgestellt, wie umgekehrt in Sotschi und Pyeongchang erst jeweils vier existieren. Da die sichergestellten Betten in Salzburg auf 1.400 Häuser aufgeteilt werden, sei eine umsichtige Planung nötig, um die Unterbringung erfolgreich abwickeln zu können, wurde hier leichte Kritik laut.

Auch die Pläne für das Medienzentrum der Mozartstadt kam nicht ohne Kritik davon, da dieses im Messezentrum entstehen soll. Dieses sei für andere Zwecke errichtet worden und entspreche daher nicht ganz den Anforderungen des IOC, temporäre Strukturen müssten errichtet werden.

Das Verkehrskonzept Salzburgs könnte bei umsichtigem Management voll funktionieren, wobei zu einer Verringerung der Besucherkapazitäten bei den Schneebewerben geraten wird. Die Kosten für den Transport seien aber recht niedrig angesetzt. Weiters hob die Kommission die Unterstützung der Bewerbung durch die Bundesregierung hervor. Allerdings “dürfte Salzburg die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen unterschätzt haben”, so die Kommission, auch wenn die Regierung die Übernahme aller Kosten für die Sicherheit garantiert habe.

Auch das Budget Salzburgs wurde hinterfragt: “Im Vergleich zu früheren Winterspielen ist das Budget von 965 Millionen US-Dollar relativ niedrig”, insbesondere im Hinblick darauf, dass es eine beträchtliche Summe für die Errichtung temporärer und bleibender Einrichtungen beinhalte.

Pyeongchangs Bewerbung sei von “sehr hoher Qualität”, gelobt wurden das Konzept mit zwei Zentren und die kurzen Wege, 90 Prozent würden in zehn Minuten vom Quartier am Austragungsort sein. Das Budget von 1.257 Millionen Dollar sieht die Kommission “erreichbar”. Bei Sotschi wurde bemängelt, dass der Olympiapark außerhalb der Stadt liege. Insgesamt wurde das Konzept der russischen Stadt mit “hoher Qualität” bewertet. Die Kommission merkte aber an, dass es für die Spiele kritisch werden könne, weil so viele Verkehrsprojekte erst fertig gestellt werden müssen, um die Küste mit den Bergen zu verbinden. Das Budget mit 1.517 Millionen Dollar erscheint der Kommission erreichbar.

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