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Oleksandr Scherba zum Kanzler-Besuch bei Putin

Oleksandr Scherba übt heftige Kritik am Kanzler-Besuch bei Putin.
Oleksandr Scherba übt heftige Kritik am Kanzler-Besuch bei Putin. ©APA
Oleksandr Scherba, der von 2014 bis 2021 ukrainischer Botschafter in Wien war, zeigt sich tief enttäuscht über den Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei Russlands Präsident Putin.
Nehammer bei Putin : "Keine positiven Eindrücke"

Über den Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer bei Präsident Putin zeigte sich Oleksandr Scherba tief enttäuscht. "Es war eine Enttäuschung und ist immer noch eine Enttäuschung. Wie Albert Einstein einmal sagte: 'Definierung des Wahnsinns ist immer wieder das gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu haben'", sagte Scherba.

Putin als "Verlierer des Krieges"

"Ich würde noch hinzufügen: 'Auch daran zu glauben, dass Putin nicht weiß, wie es um diesen Krieg steht und wie die Ukraine blutet.'" Laut dem Botschafter sei das Treffen zwischen Nehammer und Putin nicht ganz richtig gewesen. "Ich glaube, Putin weiß ganz genau, wie seine Propaganda diesen Besuch verkaufen wird. Nämlich, dass noch ein österreichischer Kanzler, noch ein Politiker aus dem Westen zu ihm kommt, um etwas mir (Anm. Putin), dem großen Strategen zu verkaufen", so Scherba. "Er ist der Verlierer dieses Krieges und er ist der blutverschmierte Diktator."

Der Ex-Botschafter erklärt: "Ich kann mir vorstellen, dass der Präsident mitten im Krieg und am Vorabend einer unglaublich großen Schlacht im Osten ein bisschen andere Sorgen hat. Was mein Problem ist: ich war derart beflügelt mit der Reaktion Österreichs und mit der Position Österreichs während dieses Krieges, mit diesem Mitgefühl!"

"Moralische Katastrophe"

Oleksandr Scherba hätte sich ein Gas-Embargo erhofft, und nicht einen Besuch in Moskau. "Das ist untragbar und unvorstellbar, dass dieser Schritt nicht gemacht wird, obwohl dieser Schritt einen Genozid, einen Völkermord in der Ukraine verhindern kann." Scherba sprach dabei von einer "moralsichen Katastrophe".

Alle Menschen würden weniger leiden als die Menschen in der Ukraine und das halbzerstörte Land, "das immer noch seinen Grund steht. Trotz all diesem Leiden. Österreich und viele Länder im Westen haben seit dem Zweiten Weltkrieg immer wieder gesagt: Never again", so Scherba. Doch jetzt würde genau das wieder passieren.

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(VOL.AT)

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