Ohne Rauch ging's doch nicht

Elf Jahre hat Gernot Müller das Harder Café-Res­taurant Diana geführt. Es liegt günstig, an der Hofsteigstraße zwischen Lauterach und Hard. Das Wohngebiet erlebte zuletzt beträchtlichen Zuzug. Auch Industriebetriebe fehlen nicht. Als Müller damals das Lokal übernahm, brachte er mit seiner südkoreanischen Frau Kim einen Hauch Fernost mit nach Vorarlberg. Alles lief zufriedenstellend. Aber jetzt wird Gernot Müller Ende Juni das Diana zusperren. Die österreichische Raucherregelung habe ihm innert eines Jahres als Gastronom das Genick gebrochen: „70 Prozent Umsatz-Einbruch“ konnte er nicht länger wegstecken.

Schwere Entscheidung

Vor einem Jahr mussten sich die Gastronomen im Land entscheiden, ob sie ihre Lokale künftig mit abgetrennten Raucherbereichen oder als ausschließliche Nichtraucherlokale führen wollten. Für ein Raucherlokal ist das Diana mit über 80 Quadratmetern zu groß. Nur kleineren Bars mit bis zu 50 Quadratmetern stand diese Option offen. Müller hätte einen Raucherbereich nur mühsam einziehen können. Also wurde das Diana zum Nichtraucherlokal . . . und leerte sich. „Wir hatten einmal sechs Angestellte.“ Heute kocht Gernot und Kim bedient. Nicht einmal eine Putzfrau beschäftigen sie mehr. Wenn das Geschäft überhaupt läuft, dann allenfalls am Sonntag. „Da wollen die Leute ausgiebig zu Mittag essen.“ Aber unter der Woche bleibt der Gastraum größtenteils verwaist. Ende Juni ist deshalb Schluss.

Halbherzige Lösung

Den Wirt ärgert vor allem die halbherzige österreichische Lösung, „die nicht einmal exekutiert wird“. Manche Kollegen scherten sich längst nicht mehr drum. Aber Müller hat schon wieder Pläne. Das koreanische Lokal „O Kim“ existiert bislang nur auf dem Papier. Ein Anrainer hat Einwände gegen die Umbauten erhoben. Jetzt sind die Gutachter am Zug. Ab Juli steht ihnen das ganze Café Diana für Besprechungen zur Verfügung. Dann ist es nämlich leer