Göfis. Wir nehmen den Boden als Konstante wahr, dabei ist er das nicht, im Gegenteil, er ist sogar verhältnismäßig jung. Bis vor 22.000 Jahren erstreckte sich eine dicke Eisschicht über das ganze Rheintal, vor 13.000 Jahren reichte der Bodensee bis nach Chur, bis vor 10.000 Jahren immerhin noch bis zum Kummenberg, erst danach konnten sich die fruchtbaren Bodenschichten aufbauen. Dieser Boden bildet überhaupt erst die Grundlage unseres Lebens, ein entsprechender Schutz dieses unersetzbaren Rohstoffs ist aber kaum vorhanden. Zwar wurde 2018 ein Vorarlberger Bodenschutzgesetz erlassen, im Vergleich zum Vorbild Schweiz gibt es aber weiterhin großen Nachholbedarf.
Von diesen Umständen berichtete der Harder Bodenexperte Walter Fitz in der Göfner Bücherei bugo, welche Fitz gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Caroline Terzer zum Vortrag geladen hatte. Fitz berichtete des Weiteren über die regionale Beschaffenheit des Göfner Bodens, der Unterscheidung von Bodenarten, die Besonderheit von Moorböden, die Bedeutung eines gut funktionierenden Ökosystems Boden für den Hochwasserschutzes und lobte diesbezüglich ausdrücklich die Bemühungen um das Jahrhundertprojekt Rhesi.
Fitz erzählte auch von den Untersuchungen von Bodenprofilen, die er selbst vornimmt, wodurch durch Feststellung von verschiedenen Bodentypten Rückschlüsse auf frühere Zeiten gewonnen werden können und die Funktion der Erde als Filter und Speicher von Wasser.
Unbewusst für viele leben in einem gut funktionieren Boden auch zahlreiche Lebensformen. Laut Fitz leben in einer Handvoll Erde mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Daraus ergeben sich auch zahlreichen Symbiosen, etwa zwischen Boden und Pilzen oder auch die spezielle Rolle von Regenwürmern. Abschließend erläuterte Fitz noch den oft mangelhaften nachhaltigen Umgang mit Boden im Zuge von Bauprojekten.
Aus den Händen von bugo Mitarbeiterin Bettina Kinzl, erhielt der Bodenkundler am Ende einen Geschenkekorb mit Göfner Spezialitäten.
CEG
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