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ÖTV mit unverändertem Davis-Cup-Team zum Final 8

Melzer nominierte auch Misolic für Bologna
Melzer nominierte auch Misolic für Bologna ©APA/HELMUT FOHRINGER
Österreichs Davis-Cup-Team fährt mit der gleichen Besetzung wie bei den Siegen über Finnland (4:0) und Ungarn (3:2) zum Final 8 nach Bologna. ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer verlautbarte dies am Montag bei einer Pressekonferenz in der Wiener Stadthalle. Damit werden Filip Misolic, Jurij Rodionov, Lukas Neumayer sowie das Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler am 19. November gegen Topfavorit Italien antreten. Allerdings: Italien muss auf Jannik Sinner verzichten, der abgesagt hat.

Der Weltranglisten-Zweite und vierfache Grand-Slam-Sieger wird in seiner Heimat nicht zu sehen sein. Dies bestätigte Sinner am Nachmittag bei einem Medientermin in der Stadthalle. "Ich habe zwei Mal den Davis Cup gewonnen. Ich und mein Team haben das entschieden, weil die Saison am Ende vom Jahr relativ lange ist. Ich brauche eine extra Woche Pause, um eine Woche früher mit der Vorbereitung anzufangen", erklärte der Südtiroler auf APA-Nachfrage. Die "off season" sei in den vergangenen zwei Jahren nicht optimal gewesen.

Melzer hatte zu diesem Zeitpunkt nur gerüchtehalber von der Absage gehört und fokussierte sich auf seine Equipe. "Ich freue mich bekanntgeben zu dürfen, dass wir mit dem gleichen Team, das die Sensation gegen Ungarn geschafft hat, auch nach Bologna reisen werden", sagte der ÖTV-Sportdirektor. "Der Gegner könnte schwerer nicht sein. Ich glaube, dass wir etwas erleben werden, was nicht alltäglich ist", erwartet der ehemalige Weltranglisten-Achte gerade gegen den Gastgeber eine großartige Atmosphäre vor rund 10.500 Zuschauern.

Italien auch ohne Sinner mit drei Top-100-Spielern

Und dies wird auch ohne Sinner so sein: Kapitän Filippo Volandri nominierte Lorenzo Musetti (ATP-Nr. 8), Flavio Cobolli (22.), Matteo Berrettini (59.) sowie die Doppelspezialisten Simone Bolelli und Andrea Vavassori. Allein beim Blick auf die Ranglisten-Platzierungen bleibt Italien auch ohne Sinner haushoher Favorit, dennoch sind Österreichs Chancen dadurch freilich etwas gestiegen.

"Ich hoffe, dass wir einen absoluten Spitzentag erwischen und die Italiener vielleicht einen richtig schlechten", äußerte sich Melzer grinsend. Auf Fixstarter legte sich Melzer vorab nur wieder auf das Doppel Erler/Miedler fest. "Den Rest werden wir dort entscheiden. Für mich hängt es ein bisschen davon ab, welche Italiener dann im Team sind und wer da auf wen gut draufpassen könnte."

Maximum für das "Wunder"

In Ungarn hatte der mitgereiste Misolic noch ohne Matcheinsatz verkühlt abreisen müssen, diesmal ist er heiß auf ein Antreten. "Was die Burschen in Ungarn geschafft haben, ist unglaublich. Natürlich freue ich mich auf Bologna. Wir werden das Maximum herausholen und vielleicht ein Wunder schaffen."

Ein kleiner Vorteil für Außenseiter ist zumindest, dass man beim Final 8 nur zwei Punkte (zwei Einzel, ein Doppel, Anm.) für die Sensation braucht. Das weiß auch Melzer: "An einem Tag kann sehr viel passieren. Von den zwei Einzeln müssen wir eines schaffen, dann ist im Doppel alles möglich." Österreichs Team wird am Samstag nach Bologna reisen und hat somit dreieinhalb Tage Zeit, sich auf den Hardcourt in Bologna einzustellen.

(APA)

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