Österreichischer Botschafter nach Vorwürfen abberufen

"Der Botschafter hat am Montag aus persönlichen Gründen um seine Abberufung gebeten. Dies wurde von Bundesministerin Meinl-Reisinger angenommen", so das Außenministerium zur Abberufung des österreichischen Botschafters.
Außenministerium: Vorwürfe gegen österreichischen Botschafter wurden "umgehend überprüft"
Laut dem Außenministerium hatte Ressortchefin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) am Samstag von den Vorwürfen gegen den Diplomaten erfahren. Die Causa sei im Ministerium "umgehend überprüft" worden, hieß es weiter. Unklar ist, ob es für den Diplomaten auch dienstrechtliche Konsequenzen gibt. Er soll nun in der Zentrale in Wien arbeiten. Die Affäre war durch einen Bericht der Nachrichtenseite "Fass ohne Boden" bekanntgeworden. Sie berichtete über Blogeinträge der Person, verfasst aus Sicht einer Frau namens "Caro". Dabei handelt es sich durchwegs um explizite Darstellungen von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen. Die Frau schildert immer wieder, wie sie selbst und andere Frauen Männern willenlos zu Diensten stehen.
Die oppositionelle FPÖ forderte indes weitere Konsequenzen in der Affäre. Mit der Abberufung des Beamten sei die Angelegenheit nicht erledigt, schrieb Außenpolitik-Sprecherin Susanne Fürst (FPÖ) in einer Aussendung. "Der Mann ist kein 'kleines Rädchen am Wagen', sondern seit Jahrzehnten in zentralen Funktionen tätig - etwa auch als Kabinettschef im Bundeskanzleramt sowie im Außenministerium. Er ist eine Größe innerhalb der ÖVP-Familie. Die Öffentlichkeit hat deshalb volle Aufklärung verdient", so Fürst. Zu klären sei, ob für die "Umtriebe" des Beamten auch Infrastruktur der Republik verwendet worden sei und ob sie in dessen Dienstzeit stattgefunden hätten. "Auf all diese Fragen erwarten wir Antworten von NEOS-Außenministerin Meinl-Reisinger", so Fürst. Die Stellvertreterin von FPÖ-Chef Herbert Kickl zeigte sich zugleich "entsetzt", dass jemand, der Frauen in seinen Beiträgen als "Fleisch" bezeichnet habe, in die mächtigsten Jobs des Landes kommen könne.
(APA/Red)
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