In Österreich sind derzeit geschätzte 100.000 Menschen an Morbus Alzheimer erkrankt. Bis 2050 ist ein Anstieg auf 230.000 Betroffene prognostiziert. Eine von der MAS Alzheimerhilfe beim Meinungsforschungsinstitut Spectra in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage zeigt, dass die Krankheit die Österreicher erheblich beunruhigt. Kommenden Freitag, 21. September, ist Welt-Alzheimertag.
Insgesamt wurden 1.044 Personen ab 15 Jahren befragt. 40 Prozent gaben Krebs als am meisten gefürchtete Erkrankung an. Dann folgte schon die fortschreitende Demenz vom Alzheimer-Typ (16 Prozent). Mit 13 Prozent folgte der Schlaganfall, dann der Herzinfarkt (elf Prozent). “Sehr”, an der Hirnleistungsstörung zu erkranken, fürchten 14 Prozent der Österreicher (neun Prozent der Männer, 18 Prozent der Frauen).
Angst vor Alzheimer fast so groß wie vor Krebs
Zwei Prozent der Befragten gaben an, selbst jemanden mit der Erkrankung zu betreuen. 32 Prozent kennen einen derart Betroffenen. 57 Prozent würden bei ersten Anzeichen für die Demenz einen Arzt aufsuchen, 43 Prozent zuwarten. 87 Prozent wünschen, über eine derartige Diagnose informiert zu werden.
Die MAS Alzheimerhilfe wies im Zusammenhang mit diesen Daten darauf hin, dass es in Österreich noch ein erhebliches Defizit an Bewusstseinsbildung gebe. Je früher eine Diagnose erfolgt, desto besser ist es. Einerseits sollten Betroffene und ihre Familien rechtzeitig Vorsorge für den Fall treffen, dass sich die Erkrankung verschlechtert. Andererseits wirken die bisher vorhandenen medikamentösen Therapien am ehesten noch im frühen Stadium.
Großteil der Befragten wollen zu Hause betreut werden
In Zukunft werden jedenfalls auf das Gesundheits- und Pflegesystem verstärkt Herausforderungen durch Morbus Alzheimer zukommen. 72 Prozent der Befragten erklärten, sie wollten als Betroffene zu Hause betreut werden. 28 Prozent sprachen sich für ein Pflege- oder Altersheim aus.
Forschungsprojekte zu Morbus Alzheimer bisher ohne Erfolg
Neurologen der MedUni Wien bzw. des AKH sind an einer neuen Wirksamkeitsstudie mit dem monoklonalen Antikörper Aducanumab beteiligt. Das Biotech-Medikament des US-Unternehmens Biogen hat bisher gezeigt, dass es bei regelmäßiger Verabreichung die an der Krankheit offenbar beteiligten Beta-Amyloid-Protein-Ablagerungen im Gehirn reduziert. Ob das aber auch einen Effekt auf den Krankheitsverlauf bei Morbus Alzheimer hat, ist bisher nicht bewiesen. Viele ähnliche Forschungsprojekte sind bisher fehlgeschlagen.
(APA/Red)
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