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Österreich: Mehr Aufenthalte in der Reha, dafür kürzer

Zwar besuchen die Österreicher öfter eine Reha, dafür kürzer.
Zwar besuchen die Österreicher öfter eine Reha, dafür kürzer. ©pixabay.com (Sujet)
In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Reha-Aufenthalte in Österreich stark gestiegen. Verkürzt hat sich wiederum die Aufenthaltsdauer.

Die Zahl der Rehabilitationsaufenthalte in Österreichs Krankenanstalten ist in den letzten 30 Jahren stark gestiegen, gleichzeitig verkürzte sich die Aufenthaltsdauer. Von 1989 (37.682 Reha-Aufenthalte) bis 2018 stieg die Zahl um 310 Prozent (auf 154.493). Die Durchschnitts-Dauer verkürzte sich von 27,9 auf 23,8 Tage. Die Zahl der stationären Spitalsaufenthalte insgesamt lag 2018 bei 2,7 Millionen.

Zahl der Reha-Aufenthalte seit 1989 um 310 Prozent gestiegen

Mit den 154.493 Reha-Aufenthalten fielen 5,7 Prozent aller stationärer Krankenhausaufenthalte in die Zuständigkeit der insgesamt 79 Rehabilitationseinrichtungen. Laut der am Montag von der Statistik Austria veröffentlichten Spitalsentlassungstatistik war der häufigste Grund für eine Rehabilitation eine Krankheit des Bewegungsapparates: mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Rehabilitationen zielten darauf ab. Führend waren hier Arthrosen von Knie- und Hüftgelenk mit 17 Prozent. Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens machten rund 13 Prozent aller Diagnosen aus. Bei gut einem Fünftel aller Reha-Aufenthalte ging es um die Behandlung von Kreislauferkrankungen, weitere 12 Prozent dienten der Rehabilitation nach Verletzungen.

Reha: Frauen waren häufiger Patienten

Frauen waren wesentlich häufiger (42 Prozent) wegen Krankheiten des Bewegungsapparates in der Rehabilitation, bei Männern machte dieser Sektor nur knapp 31 Prozent aus. Im Gegenzug führten Krankheiten des Kreislaufsystems bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen zu Reha-Aufenthalten (27 versus 15 Prozent). Die Zahl der Aufenthalte wegen koronarer Herzkrankheit oder Herzinfarkt war 2018 laut der Statistik unter Männern fast dreimal so hoch wie unter Frauen.

Im Vergleich zum Aufzeichnungsbeginn nehmen heute vermehrt ältere Personen diese Angebote in Anspruch: 1989 waren fast sechs von zehn Reha-Patienten zwischen 45 und 64 Jahre alt, ein Fünftel war damals älter, knapp ein Viertel war jünger. 2018 hingegen wurden 48 Prozent der Rehabilitationen von 45- bis 65-Jährigen absolviert, rund 40 Prozent von Personen der Altersgruppe 65+. Nur mehr knapp 12 Prozent der Patienten waren jünger als 45 Jahre.

2018: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer waren 8,3 Tage

Insgesamt gesehen gab es bei den stationären Krankenhausaufenthalte (inkl. tagesklinischer Aufenthalte) einen Rückgang von gut 2,8 Mio. im Jahr 2017 auf exakt 2.702.221 Fälle (2018). 94 Prozent davon entfielen auf die Akutkrankenanstalten. Hier kam es in den letzten 30 Jahren zu einer Verlagerung aus dem vollstationären in den tagesklinischen Bereich: Von 1989 bis 2016 sind derartige Aufenthalte (Aufnahme und Entlassung am gleichen Tag) auf fast das Neunfache angestiegen. 2017 dann brachte ein Umstellung der Spitalsverrechnung einen Rückgang der tagesklinischen Aufenthalte. Seitdem werden bestimmte, zuvor im stationären tagesklinischen Bereich durchgeführte Leistungen in den Spitalsambulanzen erbracht. Von 2017 auf 2018 führte das zu einem Rückgang der "Null-Tagesaufenthalte" um 19 Prozent. Auch die Gesamtzahl der Spitalsaufenthalte verringerte sich dadurch insgesamt um fast fünf Prozent.

Die durchschnittliche Dauer aller stationären Spitalsaufenthalte (mit mehr als 1 Tag Dauer) lag 2018 bei 8,3 Tagen (Mittelwert) und blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert. Im langjährigen Vergleich sank die Aufenthaltsdauer drastisch: Zu Aufzeichnungs-Beginn lag sie noch bei 12 Tagen.

(APA/Red)

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