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Österreich laut Deloitte bei Wohnungspreisen im Spitzenfeld

Die Wohnungspreise in Österreich sind laut Deloitte im Spitzenfeld.
Die Wohnungspreise in Österreich sind laut Deloitte im Spitzenfeld. ©APA/HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
Laut dem "Property Index" von Deloitte stabilisiert sich der österreichische Wohnimmobilienmarkt. Für neue Wohnungen wurden 2024 durchschnittlich 5.053 Euro pro Quadratmeter verlangt. Im internationalen Vergleich liegt Österreich hinter Luxemburg, dem Vereinigten Königreich und Israel auf Platz vier.

Im Vergleich zu 2023 erhöhten sich die durchschnittlichen Preise für Neubauten im Land um 2,7 Prozent. Deloitte beschreibt dies als eine "Stabilisierung auf hohem Niveau", die durch inflationsbedingte Baukosten und eine verringerte Bautätigkeit begünstigt wird, während reale Einkommenszuwächse und eine lockerere Geldpolitik kürzlich die Erschwinglichkeit verbesserten.

Wien bei Wohnungspreisen unter Metropolen günstiger

In Wien kostet der Neubau-Quadratmeter 6.432 Euro und liegt damit um mehr als ein Viertel über dem Österreich-Schnitt - im Städtevergleich bleibt die Hauptstadt aber deutlich hinter Luxemburg-Stadt (11.074 Euro), München (10.800) oder Paris (10.760). Linz kommt auf 4.579 Euro, Graz auf 3.838 Euro pro Quadratmeter. Bei Bestandsmieten bestätigt die Studie Wiens Ruf als mieterfreundliche Stadt: Während man in Luxemburg, Paris oder Dublin mit Quadratmeterpreisen von teilweise über 40 Euro rechnen muss, werden in Wien im Schnitt 10,80 Euro pro Quadratmeter fällig.

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis in Euro, Stand 2024.

"Die Gründe für die niedrigen Durchschnittspreise bei Bestandsmieten in Wien sind vielfältig", erklärt Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal. "Neben dem sozialen Wohnbau sind es vor allem die im Altbau gedeckelten Mieten und das tendenziell mieterfreundliche Mietrecht, die eine Besonderheit darstellen. Im frei finanzierten Neubau sowie bei Neuabschlüssen hingegen liegen die Preise über diesem niedrigen Durchschnittswert. Die Kombination aus knappen Wohnungen und erhöhter Nachfrage nach Mietwohnungen macht die Suche nach einer Mietwohnung zusehends schwieriger. Ein Engpass sollte durch rasche Neubautätigkeit daher verhindert werden."

Weniger Baubewilligungen und sinkende Fertigstellungen treffen auf steigende Nachfrage in Ballungsräumen. Das dämpft Transaktionen, stützt aber die Preise im Neubausegment. Europaweit verzeichnete Deloitte 2024 eine gebremste Bautätigkeit.

KIM-Verordnung bremste Kreditvergabe

Die bis 30. Juni 2025 geltende KIM-Verordnung (u.a. 20 Prozent Eigenmittel, 40 Prozent Schuldendienstgrenze, max. 35 Jahre Laufzeit) bremste die Kreditvergabe spürbar. Mit der Aussicht sinkender Leitzinsen hellte sich die Stimmung Ende 2024 und Anfang 2025 auf. Im Bestand stabilisierten sich die Preise, Neubaupreise blieben überwiegend stabil.

"Wohnimmobilien bleiben eine gefragte Assetklasse", so Deloitte: In Städten und Ballungszentren bleibe die Nachfrage hoch, der Rückgang bei Neubauten könnte mittelfristig zu weiterer Knappheit und steigenden Preisen im Neubausegment führen.

(APA/Red)

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