"Wir haben insgesamt mehr Spitalsbetten pro Einwohner. Wir haben auch mehr Intensivbetten pro Einwohner", erklärte Markstaller. "In Wien haben wir nahezu 600 derartige Betten. Am AKH Wien hier sind es allein 140."
Gesundheitsversorgung abhängig von Ausbreitung des Coronavirus
Auch wenn man sich derzeit in einer günstigen Situation befinde, gebe es aber nichts zu beschwichtigen. "Natürlich können auch wir in Österreich in eine kritische Situation kommen, je nachdem, wie die Ausbreitung des Virus erfolgt. Das ist aber nicht vorhersehbar", betonte der Experte.
Da bei schwerem Krankheitsverlauf durch eine SARS-CoV-2-Infektion die virale Pneumonie bzw. im schwersten Fall akutes Atemversagen (ARDS) im Vordergrund steht, geht es vor allem um die Kapazitäten, Betroffene zu künstlich zu beatmen. Hier sei ein stufenweises Vorgehen bezüglich der Kapazitäten notwendig, sagte Markstaller.
"Es gibt immer auch gesperrte Betten. Die wird man öffnen. Dann wird man danach trachten, in Intensivstationen befindliche Patienten möglichst schnell wieder auf Normalstationen zu transferieren. Man kann natürlich auch den Zufluss etwas steuern. Wenn für den Betroffenen kein Nachteil entsteht, wird man geplante chirurgische Eingriffe, bei denen man nachher eine intensivmedizinische Betreuung benötigt, verschieben", erklärte der Experte.
Intensivmedizin-Versorgung in Österreich
"Hinzu kommt, dass wir in Österreich neben den Intensivbetten auch relativ viele Betten auf Aufwachstationen haben, die schnell für Patienten mit Beatmungsnotwendigkeit aufgerüstet werden können", sagte Markstaller. Die Intermediate Care-Einheiten stünden damit auch zur Verfügung.
Doch die technischen Einrichtungen sind nur ein Punkt. "Das Personal ist ein kritisches Thema. Das ist jetzt schon knapp. Und schließlich können ja auch Angehörige des medizinischen Personals von Covid-19 betroffen sein", erklärte der ÖGARI-Präsident.
(APA/Red.)
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