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Österreich fast komplett abhängig von Energieimporten

2024 deckte Österreich nur rund 6 % seines Öl- und Gasbedarfs selbst.
2024 deckte Österreich nur rund 6 % seines Öl- und Gasbedarfs selbst. ©CANVA
Die heimische Förderung von Öl und Gas ist 2024 erneut gesunken. Damit steigt Österreichs Abhängigkeit von Importen weiter – ein Rückschritt im Energiesektor.

Österreich bleibt bei der Versorgung mit Erdöl und Erdgas massiv abhängig vom Ausland. Wie aktuelle Daten der Geosphere Austria, veröffentlicht am Montag, zeigen, konnte das Land im Jahr 2024 lediglich 6,0 Prozent des Erdölbedarfs und 6,3 Prozent des Erdgasbedarfs durch eigene Förderung abdecken.

Damit ist der Eigenversorgungsgrad erneut gesunken. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag er noch bei 8,5 Prozent für Erdöl und 7,0 Prozent für Erdgas.

Förderung geht weiter zurück

Die inländische Erdölförderung verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf 476.000 Tonnen. Noch deutlicher fiel der Rückgang bei Erdgas aus: Hier sank die Produktion um 1,6 Prozent auf 537 Millionen Normalkubikmeter.

Die Zahlen werden jährlich im Auftrag der Montanbehörde im Finanzministerium durch die Geosphere Austria erhoben. Sie dokumentieren einen anhaltenden Trend: Die heimische Energieproduktion kann mit dem Verbrauch nicht Schritt halten.

Wenige neue Funde – aber keine Trendwende

Im Jahr 2024 wurde ein wirtschaftlich verwertbarer Fund bei einer Neubohrung gemacht. Zudem gab es vier kleinere Funde im Rahmen sogenannter Ablenkungsbohrungen, also Bohrungen in bereits bestehenden Bohrlöchern. Diese Maßnahmen konnten den Rückgang der Gesamtförderung jedoch nicht aufhalten.

Die Bedeutung der Eigenförderung bleibt damit gering – auch in sicherheits- und energiepolitischer Hinsicht. Gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und angespannter globaler Energiemärkte verstärkt sich die Diskussion über die Abhängigkeit Österreichs von ausländischen Energiequellen.

(VOL.AT)

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