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ÖFB-Stimmung nach Out zwischen Enttäuschung und Stolz

Kalajdzic: Niederlage gegen Italien "grausam" - Bachmann hob Teamspirit hervor
Kalajdzic: Niederlage gegen Italien "grausam" - Bachmann hob Teamspirit hervor ©APA
Die Stimmungslage der österreichischen Teamspieler ist am Samstag nach dem Aus im EM-Achtelfinale zwischen Stolz und Enttäuschung gependelt.
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Österreich muss sich Italien beugen

Die ÖFB-Kicker brachten Titel-Mitfavorit Italien beim 1:2 nach Verlängerung im Wembley-Stadion ins Wanken, am Ende aber hieß es Koffer packen.

"Es ist nicht nur eines der grausamsten Spiele meiner Karriere, sondern eines der grausamsten in der Geschichte des österreichischen Fußballs", lautete die Zusammenfassung von Sasa Kalajdzic.

Für den Stuttgart-Stürmer spiegelte das Ergebnis nicht die wahren Kräfteverhältnisse wider. "Wir waren besser, als es das Resultat zeigt, und hätten uns mindestens ein Elferschießen verdient gehabt." Dennoch sei das Turnier "sehr denkwürdig gewesen", betonte der Schütze des ÖFB-Treffers gegen die Italiener. Dabei seien die Leistungen in der Gruppenphase "vielleicht nicht überragend" gewesen, meinte Kalajdzic. "Aber wir haben trotzdem die nötigen Punkte geholt."

Kalajdzic: "Es tut weh"

Den Auftritt gegen Italien bezeichnete der Angreifer als "historischen Tag für den österreichischen Fußball, aber nicht so, wie wir uns das gewünscht haben". Über seinen spektakulären Treffer, der Italiens Torsperre nach 1.169 Minuten brach, konnte Kalajdzic nicht wirklich jubeln. "Vielleicht ein schönes Tor für die Erinnerung, aber es tut mehr weh, als ich mich freuen kann."

(c) APA

Mehr freuen konnte sich der Zwei-Meter-Stürmer über den Teamgeist innerhalb der ÖFB-Truppe. "Wir sind eine Mannschaft, die im Turnier noch mehr zusammengefunden hat. Wir haben immer an uns geglaubt und die Spiele haben gezeigt, dass wir hierhergehören." Man habe sich bei der EM äußerst positiv präsentiert, meinte Kalajdzic. "Wir haben ganz Europa gezeigt, dass wir richtig gute Fußballer sind, dass es in Österreich nicht nur Skifahrer gibt, sondern auch richtig gute Kicker."

Arnautovic: "Wollte ins Viertelfinale"

Auch Marko Arnautovic zog ein zwiespältiges Resümee. "Fazit ist, dass wir zufrieden sein können. Aber ich bin nicht zufrieden. Ich wollte auch ins Viertelfinale, ich denke, das wollten wir alle. Wenn du die Gesichter von allen siehst, sieht man, dass keiner zufrieden ist, dass wir jetzt nach Hause gehen", sagte der China-Legionär.

Alaba: "Das ist sehr bitter"

David Alaba pflichtete ihm bei. "Letzten Endes wurden wir für diese Leistung, diese komplette Endrunde nicht belohnt. Das ist sehr bitter. Wenn man sich das Spiel heute anschaut, das tut sehr weh", sagte der künftige Real-Madrid-Profi, ergänzte aber auch: "Wir können stolz auf uns sein, Österreich kann stolz auf uns sein."

"Ein ganzes Land stolz gemacht"

Goalie Daniel Bachmann hob ebenfalls hervor, dass man "ein ganzes Land stolz gemacht" habe. Zudem verwies der Watford-Profi auf den überaus positiven Teamspirit. "Wir sind abseits des Platzes unglaublich zusammengewachsen. Das war abseits der sportlichen Leistungen das Schönste in den letzten Wochen", erklärte der Niederösterreicher.

Foda will auch zu WM nach Katar

Bei Teamchef Franco Foda überwog nach dem Achtelfinal-Aus am Samstag gegen den hohen Favoriten Italien (1:2 n.V.) der Stolz. "Wir haben eine ausgezeichnete EM gespielt", meinte der Deutsche. Daraus will Foda neues Vertrauen ziehen. Als nächstes Ziel gab er bereits die WM-Teilnahme 2022 in Katar aus. Die Qualifikation wird im September fortgesetzt.

"Die Nation Österreich kann stolz sein, die Mannschaft hat das Land toll präsentiert", meinte Foda, nachdem sein Team den Turnier-Mitfavoriten an den Rand einer Niederlage gebracht hatte - seiner ersten seit 2018. 31 Partien sind die Italiener seither unbesiegt. Seine Mannschaft sei "gierig" gewesen, dazu hätte der Teamgeist beim gesamten Turnier gestimmt, betonte Foda. "Wir hatten eine gute Stimmung innerhalb der Mannschaft, einen guten Plan, eine gute Strategie.

Gratulation von Kanzler Kurz

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat nach dem Aus bei der EM aufmunternde Worte an seine Nationalspieler geschickt. "Danke für dieses großartige Turnier, ein sensationelles Spiel und vor allem für die kämpferische Leistung heute", schrieb der 34-Jährige bei Twitter. "Ihr habt bis zur allerletzten Minute alles gegeben. Wir sind stolz auf euch!"

(APA)

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