Österreichs Eishockeyteam war seit Salt Lake City 2002 nur einmal (Sotschi 2014) beim Olympia-Turnier dabei. In Bratislava werden vor allem in den zwei Anfangspartien sehr starke Leistungen nötig sein, um sich den Olympia-Traum wieder zu erfüllen. "Wir haben ein Konzept, wie wir die Slowakei schlagen wollen. Wir müssen kämpferisch einen exzellenten Auftritt haben und wollen mit einem sehr starken Kollektiv das Glück auf unsere Seite ziehen", sagte Teamchef Roger Bader im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Die Mannschaft um Kapitän Thomas Raffl und Jungstar Marco Rossi hat sich am Wochenende in Wien mit zwei Siegen gegen Ungarn (7:5) und Italien (4:1) noch einmal Selbstvertrauen geholt und brennt auf Olympia. "Wir müssen immer daran glauben, dass in einem Spiel immer alles möglich ist. Das Ziel ist, dass wir gewinnen. Wenn wir das schaffen, ist das sicher eine große Ehre", meinte der 19-jährige Rossi.
Bader spürt die "Motivation und Entschlossenheit" in der Mannschaft, betont aber auch die Außenseiterrolle. Bei den Slowaken fehlen zwar Stars wie Zdeno Chara, Tomas Tatar, Andrej Sekera oder Erik Cernak, mit Tampa Bay Lightning Stanley-Cup-Sieger, neun Spieler haben aber NHL-Erfahrung, der Rest kommt aus europäischen Top-Ligen. Bei der WM im Frühjahr in Riga sind die Slowaken in ähnlicher Zusammensetzung erstmals seit 2013 wieder ins Viertelfinale vorgestoßen.
Angeführt werden die Gastgeber von Peter Cehlarik, der als bester Stürmer der WM ausgezeichnet wurde, und Marek Hrivik, Scorerkönig der schwedischen SHL. "Dass die Big Boys fehlen, ist keine Überraschung", sagte Bader. Aber die Slowakei ist dennoch "vom Spielermaterial her der große Favorit. Um sie zu schlagen, muss man einen sehr guten Tag haben. Das ist möglich", betonte Österreichs Teamchef. Optimistisch stimmt ihn die gute Offensivleistung in den Testspielen, die Effizienz im Powerplay und die verbesserte Defensive im Italien-Match.
Gleich am nächsten Tag folgt das zweite Schlüsselspiel. Belarus war 14 Jahre lang A-Nation, ehe 2018 der Abstieg kam. In Bratislava wird eine eingespielte weißrussische Mannschaft erwartet. 20 Spieler kommen aus der russischen KHL, für viele die zweistärkste Liga der Welt, davon fast die Hälfte sowie Teamchef Craig Woodcroft von Dinamo Minsk. "Das ist primär eine KHL-Mannschaft, sie haben auch einige eingebürgerte Kanadier. Das ist zweiter Favorit", erklärte Bader.
Programm des Olympia-Qualifikationsturniers in Bratislava:
Donnerstag (26.8.): Belarus - Polen (15.15 Uhr), Österreich - Slowakei (19.15)
Freitag (27.8.): Belarus - Österreich (15.15), Slowakei - Polen (19.15)
Sonntag (29.8.): Österreich - Polen (13.30), Slowakei - Belarus (17.30)
(APA)
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