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ÖBB stellt neue Fahrplan-Highlights für 2026 vor

ÖBB stellt neue Fahrplan-Highlights für 2026 vor
ÖBB stellt neue Fahrplan-Highlights für 2026 vor ©ÖBB/BMIMI/Holzer
Die ÖBB stellt heute ab 10.30 Uhr ihren Fahrplan für 2026 vor. Welche Neuerungen Bahnreisende erwarten, erfährst du hier im Livestream.

Die ÖBB haben die Präsentation ihres neuen, ab 14. Dezember gültigen Fahrplans ins Licht der historischen Inbetriebnahme der Koralmbahn zwischen der Steiermark und Kärnten gestellt. Dann entsteht quasi eine neue Südbahn und es geht von Graz nach Klagenfurt mit dem schnellsten Zug in 41 Minuten. 26-mal täglich geht es von Wien in die Kärntner, 33-mal in die steirische Landeshauptstadt. Und ab dem Frühjahr 2026 kommen auch noch Züge der Westbahn-Gesellschaft dazu.

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Wien/Graz/Klagenfurt. Trotz eines immensen Spardrucks, Streits um manche Halte der allerschnellsten RJX-Züge und zuletzt zurückgestellter anderer Projekte hat die ÖBB damit positive Nachrichten, für Südösterreich kann man von historischen sprechen. Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn geht erstmals seit Jahrzehnten eine völlig neue Bahnstrecke in Österreich in Betrieb. Für die gänzlich neue Südbahn fehlt dann nur noch der in Bau befindliche Semmeringtunnel.

Es wird mit dem neuen Fahrplan etwa auch deutlich öfter im Ein-Stunden-Takt von Graz, Klagenfurt und Villach über die Tauernbahn mit Spittal/Millstätter See, Mallnitz und Bad Gastein nach Salzburg gehen. Graz und Salzburg erhalten sieben Direktverbindungen, Villach und Salzburg 20. Fünfmal täglich kommt man über diese Strecke künftig auch von Graz nach München in Deutschland.

Neues inneralpines "Interregio"-Netz

Da die neue Koralmbahn das bisherige inneralpine Bahnnetz umgeht, kommen über Leoben und Bruck an der Mur neue Verbindungen nach Linz, Graz, Maribor in Slowenien, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck. Das geschieht mit "Interregio"-Zügen zum Teil im einstündigen und zum Teil im zweistündigen Takt. Auf dem Großteil der neuen Linien kommen 27 neue barrierefreie dieser "Interregio"-Triebzüge zum Einsatz, die mit einem 1.-Klasse-Bereich sowie einer Snack-Zone mit Trolley-Service ausgestattet sind.

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Matthä: Bahn jetzt auch auf Südstrecke besser als Auto

So steige das Fernverkehrsangebot insgesamt um rund 30 Prozent, so ÖBB-Chef Andreas Matthä laut Redetext zur Fahrplanpräsentation am Dienstagvormittag. "Zwischen Wien und Graz bieten wir praktisch einen Halbstundentakt für unsere Fahrgäste. Wir haben das größte und beste Taktangebot", so der ÖBB-Chef. "Jetzt ist die Bahn auch auf der Südstrecke gegenüber dem Auto klar im Vorteil." Er betonte auch den Wert im Sinne der klimafreundlichen Mobilität und die Steigerung bei der Anzahl der Verbindungen – so sind es derzeit von Wien nach Klagenfurt zehn, es gibt also mehr als eine Verdoppelung.

"Die Koralmbahn bringt Regionen näher zusammen", so Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ). "Damit wird die Bahn zum schnellsten und gleichzeitig klimafreundlichsten Verkehrsmittel in den Süden – und leistet einen zentralen Beitrag", sagte er mit Verweis auf die 41-Minuten-Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt. Neue Bahnhöfe auf dieser Strecke werden ab der Eröffnung auch genutzt werden – etwa "Weststeiermark" oder "St. Paul im Lavanttal"; nicht jedoch Flughafen Graz – dort gibt es keinen Halt.

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Deutlich schnellerer Fernverkehr innerhalb Österreichs und ins nahe Ausland

29 Verbindungen pro Tag sind von Graz nach Klagenfurt angekündigt – statt bisher acht mit dem Bus. Die Fahrtzeit von Wien nach Klagenfurt verkürzt sich um eine Dreiviertelstunde (3:10 statt 3:55 Stunden). Schnellere Direktverbindungen nach Italien – etwa mit dem RJX nach Triest und Venedig – attraktivieren das internationale Angebot. Venedig geht ab Wien künftig in 7:10 statt aktuell 7:40 Stunden, Triest in 6:38 statt 9:18 Stunden. Auch nach Tschechien und Polen sind neue Verbindungen angekündigt.

Sperren von Bahnstrecken in Bayern für ÖBB "sehr schmerzhaft"

ÖBB-Chef Andreas Matthä hat im Zuge der Präsentation des neuen Fahrplans von "sehr schmerzhaften Herausforderungen" und "signifikanten Auswirkungen" aufgrund von Bahnsperren in Bayern durch die Deutsche Bahn (DB) auf den Zugverkehr in Österreich gesprochen. Von 2026 bis 2028 kommen mehrmonatige Sperren an den Grenzen, die den Zugverkehr "deutlich belasten" werden. Das Vorgehen sei wegen der maroden Infrastruktur beim nördlichen Nachbarn aber "nahezu alternativenlos".

Generalsanierungen nach Stillstand

Wien/Salzburg/Innsbruck. In den letzten Jahrzehnten sei so wenig getan worden, dass den Problemen nun mit Generalsanierungen begegnet werde. Der Verkehr zwischen Salzburg und Innsbruck läuft übers Deutsche Eck das betroffen sein wird. Wichtige Verbindungen gehen von Wien über Linz und Passau Richtung Nürnberg. Auch hier wird es Sperren geben.

Im ersten Halbjahr 2026 wird die Strecke zwischen Regensburg und Nürnberg gesperrt, im zweiten Halbjahr zwischen Passau und Regensburg. "Es kommt zu längeren Fahrzeiten und Umleitungen", sagte Matthä am Dienstag. Zum Teil werde es "massive Umleitungen im internationalen Fernverkehr Richtung Deutschland" geben.

Die Strecke Passau-Nürnberg stelle zudem eine der internationalen Hauptstrecken im Güterverkehr dar und werde ein Jahr lang nicht zur Verfügung stehen. "Wir werden signifikante Umleitungen durchs gesamte österreichische Bahnnetz bewerkstelligen." Das gelte vor allem fürs zweite Halbjahr 2026.

Im ersten Halbjahr 2027 wird dann die Strecke Freilassing-Rosenheim mehrmonatig gesperrt. Dazu kommt aus jetziger Planungssicht im ersten Halbjahr 2028 eine Sperre zwischen Rosenheim und München. Dass dies "signifikante Auswirkungen" auf den hiesigen Verkehr habe, müsse nachvollziehbar sein. Matthä kündigte an, dass die Einschränkungen für den Verkehr in den Grenzregionen in eigenen regionalen Fahrplan-Informationen erfolgen werde.

(APA)

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