AA

ÖAMTC warnt vor Folgen von Sekundenschlaf

Die Gefahr durch Sekundenschlaf wird laut ÖAMTC noch immer unterschätzt.
Die Gefahr durch Sekundenschlaf wird laut ÖAMTC noch immer unterschätzt. ©APA-FOTO: Dietmar Mathis (Symbolbild)
Zur Sommerreisezeit warnt der ÖAMTC vor den Folgen von Sekundenschlaf. Autofahrer würden die Gefahr noch immer unterschätzen, so der Verkehrsclub.
Fünf Verletzte bei Unfall auf der A1

Gerade in der Sommerreisezeit setzen sich Autofahrer oft müde hinter das Steuer. Der ÖAMTC warnt nun vor den Folgen und gibt Tipps für die sichere Fahrt in den Urlaub.

ÖAMTC-Expertin warnt vor Selbstüberschätzung

"Das Hauptproblem ist in erster Linie, dass viele Lenker:innen ihr eigenes 'Durchhaltevermögen' hinter dem Steuer überschätzen und die Müdigkeitswarnsignale des Körpers verdrängen", weiß ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Dabei ist das Einschlafen am Steuer nur die Spitze des Eisbergs – müdigkeitsbedingte Leistungseinbußen während des Lenkens machen sich bereits lange vor dem tatsächlichen 'Wegnicken' bemerkbar."

"Unfälle, die durch Übermüdung bzw. Sekundenschlaf verursacht werden, enden zumeist sehr schwer", erläutert Seidenberger. "Ein besonderes Risiko stellen dabei die sogenannten 'Abkommensunfälle' dar, bei denen das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkommt und oft ungebremst gegen ein Hindernis prallt oder einen Abhang hinabstürzt."

ÖAMTC empfiehlt genügend Pausen einzulegen

"Wer die ersten Anzeichen von Müdigkeit ignoriert oder diese mit geöffnetem Fenster und lauter Musik zu vertreiben versucht, wird langfristig keine Verbesserung spüren. Auch Kaffee oder andere aufputschende Getränke nützen auf lange Sicht wenig, sie maskieren die tatsächlich vorhandene Müdigkeit und täuschen gute Leistungsfähigkeit vor", stellt Marion Seidenberger klar.

"Wer Schwierigkeiten hat, die Spur zu halten, grundlos ruppige Fahrmanöver durchführt, mit den Gedanken oft 'abdriftet' oder das Gefühl hat, die Straße würde sich verengen, sollte unbedingt die nächste Ausfahrt ansteuern, um eine Pause einzulegen oder das Steuer an eine:n fitte:n Mitfahrer:in zu übergeben", warnt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.

Auch ein Power Nap kann kurzzeitig helfen. "Trotzdem stellt diese Methode keine Dauerlösung dar – der Kurzschlaf kann eine ordentliche Regeneration, die nur eine mehrstündige Schlafpause hervorbringt, nicht ersetzen", ergänzt Seidenberger.

ÖAMTC-Empfehlungen für die sichere Fahrt in den Urlaub

  • Ausgeruht starten
  • Reiseroute und Pausen genau planen (bei längeren Fahrten empfiehlt die ÖAMTC-Expertin mindestens alle zwei Stunden eine Pause von 15 Minuten einzulegen)
  • In den Pausen frische Luft schnappen und mit Bewegung den Kreislauf in Schwung bringen
  • Richtige Verpflegung (Flüssigkeitsmangel kann die Konzentration massiv beeinflussen)
  • Beifahrer sollten darauf achten, dass die Lenker genügend Pausen machen

(Red)

  • VOL.AT
  • Österreich
  • ÖAMTC warnt vor Folgen von Sekundenschlaf