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Obst und Gemüse oft weit gereist

Wer sich im Supermarktregal umschaut, blickt oft auf weit gereiste Lebensmittel: Ananas aus Mexiko, Erdnüsse aus den USA oder Äpfel aus Südamerika sind keine Seltenheit mehr.

Der Transport bedeutet auch eine hohe CO2-Belastung, die heimische, regionale und saisonale Lebensmitteln nicht verursachen.

Ein Beispiel: Allein ein durchschnittliches Sonntagsfrühstück hat laut einer Aufstellung der ÖAMTC Akademie rund 5.000 Kilometer auf dem Buckel, sogar wenn Frischprodukte wie Milch, Butter oder Schinken aus Österreich stammen. Ergänzt man die Mahlzeit um exotischere Zutaten wie Bananen, Müsli oder Orangensaft aus Südafrika oder Costa Rica, werden daraus schnell 10.000 Kilometer.

Anschaulich wird die Relation bei Äpfeln: Eine aus Südafrika stammende Frucht verursacht 220 Gramm CO2, ein österreichischer Bio-Apfel nur 50 Gramm. Entsprechend groß ist das Einsparungspotenzial in punkto Treibhausgasen: Würden sich die Österreicher nach den Empfehlungen der Mediziner richten und außerdem noch biologisch, regional und saisonal einkaufen, ergäbe das eine CO2-Einsparung von 40 Prozent im Ernährungsbereich, errechnete die Umweltberatung.

Der Ökonom Friedrich Schneider von der Universität Linz hat in einer Studie erhoben, dass rund ein Drittel der importierten Lebensmittel durch heimische ersetzt werden können. Den Vorteil hätte nicht nur die Natur, sondern auch die Volkswirtschaft:

Schneider rechnet mit einem zusätzlichen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,07 Mrd. Euro pro Jahr sowie einem zusätzlichen Volkseinkommen von bis zu 2,15 Milliarden Euro pro Jahr. Außerdem brächte dies der Studie zufolge 26.120 zusätzliche Arbeitsplätze. Er sieht einen Trend hin zu heimischen Produkten, etwa zu ökologisch sinnvoll hergestellter Kleidung oder Möbel.

Er plädiert für mehr Bewusstseinsbildung der Konsumenten “Präferenzen zu ändern ist etwas sehr besonderes, hier muss man erziehen und aufklären.” Sinnvoll wäre es seiner Ansicht etwa zu zeigen, wie hoch die Belastung einzelner Lebensmittel ist, etwa durch die bereits wiederholt diskutierten “CO2-Pickerl” für Obst und Gemüse.

Ein Beispiel, das bereits zur Anwendung kommt, wären große Hinweisschilder auf Produkte aus Österreich: “Das ist ja nicht verboten und stellt auch keinen unlauteren Wettbewerb dar.”

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