FELDKIRCH Nichts duftet köstlicher als frisch gebackenes Brot beim Bäcker. Doch was ist eigentlich ein gutes Brot? Warum ist Backen heutzutage mehr als nur ein Lifestyle-Hobby? Zum Welttag des Brotes lud die Stadt Feldkirch unter Leitung von Alexandra Frick zu einer Erlebnisführung rund um die Herstellung und Bedeutung des Brotes früher und heute ein und beantwortete die interessierten Fragen der Gäste des Rundgangs.
„Schon die alten Ägypter waren fleißige Brotbäcker“, leitete Alexandra Frick als Guide den historischen Rückblick ein. Bei den Römern wurde Ceres als Göttin des Ackerbaus verehrt. Vom „Fest der Cerealia“ lässt sich der heutige Begriff Zerealien ableiten. Weltmeister der Brotvielfalt ist Deutschland mit 3.200 verschiedenen Brotspezialitäten. Immerhin 68 Kilo Brot werden im Jahr pro Kopf heutzutage in Vorarlberg konsumiert.
Einstige Stadtmühle
Im Mittelalter gab es in Feldkirch noch spezialisierte Brot-, Brezel- und Fastenbäcker. Seit 1474 sind in der Montfortstadt Bäckereizünfte belegt. Am Mühletor befand sich am heutigen Mühletorkraftwerk die ehemalige Stadtmühle, wo einst Dirnen ihrem Gewerbe nachgegangen sein sollen. Mit Abbruch der Stadtmühle fand dieses Treiben ein Ende. Heute ist die noch aktive Vorarlberg Mühle in der Reichsstraße beheimatet.
Großer Kornspeicher
Noch bis ins 19. Jahrhundert gab es im Rathaus einen Kornspeicher. Auch der Walgau und Teile der Schweiz wurden mit Korn aus Feldkirch versorgt. Lange Zeit war übrigens auch in Feldkirch der Brotpreis fixiert. An Sonn- und Feiertagen galt lange Backverbot. Das Mehl kam vor dem EU-Beitritt Österreichs gesetzlich ausschließlich aus Österreich.
Bei einer kleinen Brotzeit im Rathaus wurden die Zutaten des Brotes unter die Lupe genommen. Dabei wurde gezeigt, dass Discounter-Brot oft viele chemische Zusätze enthält. Verköstigt wurde stattdessen ein köstliches selbstgebackenes Weizenmischbrot.
Bäcker-Fachwissen
Auch Wolfgang Müller von der Bäckerei Schnell stand den vielen Fragen der Teilnehmer der Themenführung Rede und Antwort. „Was geschieht mit zu viel gebackenem Brot?“ und „Welche Sauerteigspezialitäten sind erhältlich?“ lauteten nur zwei der vielen Fragen. In der Bäckerei Schnell werden derzeit drei verschiedene Sorten Sauerteig angesetzt.
Die 1905 gegründete Bäckerei arbeitet seit einigen Jahren im Zweischichtbetrieb.
Zur Abrundung erhielten die Teilnehmer noch einen Überblick über saisonale Brotspezialitäten vom Funkenküchle über den Osterzopf bis zum Früchtebrot im Herbst. Als Abschluss erhielt jeder noch ein selbstgebackenes Präsent von Alexandra Frick. HE
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